80x40x40 - Vorschläge?

  • Guten Abend,


    wie die Jungfrau zum Kind bin ich an ein 80x40x40 Terrarium gekommen und würde dieses gerne besetzen.

    Ich selber habe meine Erfahrungen im Bereich Riesenschlangen (P. regius, M. spilota), von denen mir aber keine Art für 80x40x40 einfallen würde.


    Eine H. nasicus kommt ebenfalls nicht in Frage, da sie mir schlicht nicht zusagt. (Habe vor kurzem ein Terrarium für diese Art für meinen Sohn gebaut.)


    Das Terrarium soll als Endterrarium (für das Wohnzimmer) dienen.


    Hat jemand eine (gerne auch mehrere) Idee(n)?

  • Es gibt viele kleinbleibende Schlangen, auch sogenannte Riesenschlangen, die man dauerhaft in o.g. Terrarium halten könnte. Du hast allerdings lediglich geschildert, daß Du Heterodon nasicus nicht möchtest, jedoch kein Wort dazu verloren, was Du Dir vorstellen kannst zu pflegen. Irgendwelche Suchkriterien Deinerseits wären also schon hilfreich.

  • Stimmt, tut mir leid. Da war ich wohl etwas zu schnell mit dem Schreiben.

    Wobei ich allerdings recht flexibel bin.


    Die drei Kriterien sind:


    - es muss als Endterrarium ausreichend sein

    - am liebsten wäre mir ein Trockenterrarium

    - keine Eryx spec. (oder vergleichbar zurückgezogen lebendes)

  • Da kommen immer noch sehr viele in Frage. Ich werfe bei solchen oder vergleichbaren Gesuchen immer mal wieder etliche Fragen in den Raum. Das tue ich an dieser Stelle auch:


    - Geht es Dir ausschliesslich um Schlangen, oder kommen auch andere Reptilien, oder Wirbellose in Frage?

    - Einzel-, Paar- oder Gruppenhaltung?

    - bei mehr als Einzelhaltung: besteht die Möglichkeit für Quarantäne und Trennung von Tieren?

    - bei mehr als Einzelhaltung: schliesst Du die Zucht aus, oder nicht?

    - ist Winterruhe ein Problem, oder sollte das Tier eher ganzjährig aktiv sein?

    - zur Aktivität, wie genau stellst Du Dir das vor, wenn Du Eryx wegen ihres vermeintlich zurückgezogenen Verhaltens ausschliesst?

    - wie viel Aktivität und Störfaktoren gibt es im Wohnzimmer? MUSS das Terrarium dort stehen, oder besteht die Chance auf einen ruhigeren Standort?

    - möchtest Du eher "bunte" Tiere, oder eher unscheinbare?

    - finanzieller Spielraum für die Anschaffung?

    - finanzieller Spielraum für die Informationsbeschaffung, speziell Literatur, speziell bei "heikleren" Arten?

    - ist Artenschutz/Meldepflicht ein Problem, oder möchtest Du auf Papierkram und Behörden lieber verzichten?

    - nur Nachzuchten, oder kommen auch WF/FZ in Frage?

    Und so weiter...

  • Erstmal vielen Dank für deine Mühe und deine Hilfe.



    - Es kommen ausschließlich Schlangen in Frage


    - 100% Einzelhaltung


    - Winterruhe wäre kein Problem


    - wie gesagt halte ich mehrere Pythons, die alle nicht wirklich aktiv sind. Aber sie sind durchaus häufig sichtbar.

    Das reicht mir an Aktivität. Allerdings stört mich auch eine hohe (sichtbare) Bewegungsrate nicht, wie es ja zu einem großen Teil auf Nattern zutrifft.


    - Störfaktoren gibt es bis auf einen Fernseher keine. Dieser wird nicht sonderlich laut betrieben und steht auch nicht in unmittelbarer Nähe zum Terrarium.


    - Tendenz geht zu bunt, ist aber zweitrangig.


    - Die Anschaffungskosten sollten sich im Bereich von bis zu 300€ bewegen.


    - Für Informationen/Literatur gebe ich gerne Geld aus. das wäre kein Problem, aber ich möchte heikle Arten von Anfang an ausschließen (daher auch die Einschränkung auf "nur" P. regius & M. spilota - man beachte bitte die Anführungszeichen um das Wort 'nur')


    - Meldepflicht ist kein Problem


    - NZ: ja, FZ: notfalls, WF: nein

  • Noch ein paar Fragen zum eingrenzen:


    - tag-, oder dämmerungs- und nachtaktiv?

    - sollte das Tier mit Nagern zu ernähren sein, oder kommen auch andere Futtertiere (Insekten, Geflügel, Fisch, andere Reptilien) in Frage?

    - bei Nagern: lebend oder Frost?

  • - am liebsten tagaktiv, wobei das ebenfalls zweitrangig ist


    - Nager wären sowieso kein Problem. Insekten ebenfalls nicht. Bei Fisch habe ich bis jetzt immer wieder gehört, dass der Kot recht stark riechen kann. Das muss im Wohnzimmer nicht unbedingt sein.

    Da ich damit jedoch keine Erfahrung habe und falls es sich dabei um eine falsche Informationen handelt, kommt auch Fisch in Frage.

    Andere Reptilien muss ich ausschließen.

    Küken auch. (Liegt vor allem daran, dass falls die Schlange nur lebend frisst, ich ein Problem mit der Beschaffung hätte.)


    - unbedingt Frostfutter. Aber natürlich ist mir bewusst, dass es Schlangen gibt, die nur an lebendes Futter gehen. Wenn sich das letztlich so herausstellen sollte, dann könnte ich natürlich auch lebend füttern. Aber grundsätzlich sollte es sich um eine Art handeln, die sich erfahrungsgemäß mit Frostfutter füttern lässt.

  • Bei Fisch habe ich bis jetzt immer wieder gehört, dass der Kot recht stark riechen kann. Das muss im Wohnzimmer nicht unbedingt sein.

    Ich habe selbst ein paar Reptilien, und muß nach all den Jahren der Haltung sagen: angenehm riecht Schlangenkot auch dann nicht, wenn Nager verdaut wurden. 8)


    Da ich es nach wie vor schwierig finde jemandem etwas vorzuschlagen, der zwar Erfahrung, aber noch keine greifbaren eigenen Ideen hat, eine letzte Frage:

    MUSS das Terrarium genutzt werden, weil es nunmal da ist, oder könnte es auch irgendwo im Keller verschwinden?


    Vielleicht kann man ja nach ersten Empfehlungen noch weiter eingrenzen, oder Du selbst kannst Deine Wünsche und Vorstellungen konkreter formulieren.

    Schau Dir mal die Gattungen Thamnophis und Boaedon/Lamprophis an. In den meisten Fällen ist ein einzelnes Männchen problemlos auf 80x40x40 zu halten. Thamnophis sind tagaktiv, viele Arten machen eine Winterruhe. Boaedon/Lamprophis sind dämmerungs- und nachtaktiv, sowie ganzjährig aktiv. Beide Gattungen gibt es sowohl in bunt, als auch eher unauffällig. Die in der Terraristik gängigen Arten der Gattungen sind leicht und überwiegend günstig zu beschaffen, problemlos auch mit Frostfutter zu ernähren, und stellen den Halter kaum vor irgendwelche Hürden.

  • Da hast du recht. Riechen will ich auch nicht stundenlang an verdauten Nagern, aber der verdaute Fisch soll um einiges schlimmer sein. (Wie gesagt, beruht nicht auf eigener Erfahrung.)


    Versteh ich. Aber ich bin tatsächlich etwas ratlos.


    Thamnophis kenne ich selber von Bekannten und muss gestehen, dass diese weniger mein Fall sind.


    Bei Lamprophis bin ich heute auch schon gelandet und habe sie auf die Liste gesetzt.


    Gerade eben erkundige ich mich nach Lichanura, wobei die wohl ne kleine Ecke zu groß werden.


    Was meiner Herzdame mit Abstand am liebsten wäre, wäre eine Art der Gattung Lampropeltis. Bis jetzt kenne ich allerdings keine kleinbleibende.


    Zitat

    MUSS das Terrarium genutzt werden, weil es nunmal da ist, oder könnte es auch irgendwo im Keller verschwinden?


    Es MUSS es NICHT genutzt werden. Es ist lediglich vorhanden und passt auf unsere kleinere Kommode im Wohnzimmer. Und dadurch kam die Idee auf, es für eine kleinbleibende Schlangenart zu nutzen.

  • Lamprophis/Boaedon sind jedenfalls so ziemlich das unkomplizierteste, was man sich an Schlangen ins Haus holen kann.


    Es gibt auch ziemlich kleine Lampropeltis. Such mal nach L. elapsoides, wobei die vielleicht nicht ganz so unkompliziert sind, besonders was das Fressverhalten angeht. Wenn Du ein subadultes bis adultes Tier findest, dürfte das allerdings kein Problem sein.


    Ich müßte sicherheitshalber Bücher wälzen, meine aber, bei Lichanura sind die Männchen mit um die 60cm deutlich kleiner und schlanker als die Weibchen. Ist schon lange her, daß ich mal ein Tier der Gattung gehalten habe.


    Und um noch einen Python ins Rennen zu bringen: Antaresia perthensis

  • Erneut vielen Dank für deine Hilfe/Ratschläge.


    Ich denke Lamprophis sind recht gut im Rennen.

    Wobei sich die Verfügbarkeit von L. fiskii und/oder aurora stark in Grenzen hält, wie mir scheint.

  • A. perthensis muß ich wohl relativieren, da hatte ich gestern Deine bis zu 300 Euro für den Kauf des Tieres nicht bedacht. Dürfte für die Summe knapp werden.


    L. fiskii wirst Du nicht bekommen. In all meinen Jahren habe ich ein einziges echtes Angebot gesehen, ein WF-Männchen für 800 Euro. Die Art ernährt sich ausserdem primär von Echsen, ich würde nicht davon ausgehen, daß ein längerfristiges oder dauerhaftes umstellen auf Nager möglich oder überhaupt förderlich ist.


    Aurora sind zu bekommen, wenn auch mittlerweile sehr selten. Die Aufzucht ist nicht einfach, da sie sich viel von Amphibien und Echsen ernähren. Jungtiere werden oft zwangsernährt, weil nur wenige Halter bereit oder in der Lage sind, angemessenes Futter zu bieten. Vermutlich auch eine Kostenfrage. Ich möchte mir nicht vorstellen, wie viele Jungtiere dabei auf der Strecke bleiben.

    Weibliche aurora sind praktisch nicht zu bekommen, und wenn, dann nur zu utopischen Preisen. Einzelne Männchen aber schon mal, meins habe ich damals für 100 Euro kriegen können. Beginnt man mit einem mindestens subadulten Tier, ist das füttern mit Nagern, teils sogar mit Frostfutter, kaum ein Problem.


    Bei Lamprophis/Boaedon sind die gängigen Arten fuliginosus, capensis, lineatus. Die als olivaceus angebotenen Tiere sind i.d.R. keine olivaceus. Es gibt leider viele Hybriden, man muß da sehr viel Vertrauen zum Züchter haben. Farbformen (im Sinne dessen, was sich in der Terraristik unter der Bezeichnung etabliert hat) gibt es bei capensis. Bei fuliginosus und lineatus gibt es natürlich vorkommende Farbvarianten, hauptsächlich schwarze, rote oder grüne Tiere. Die schlicht braunen sind kaum gefragt.