Terrarium für ein Jemenchamäleon - noch ein paar Fragen

  • Hallo liebes Forum,

    ich bin neu hier im Forum wie auch in der Chamäleon-Haltung. Ich freue mich sehr, dieses nützliche Forum gefunden zu haben und habe hier schon sehr, sehr viel gelesen und gelernt.

    Kurz zur Situation:

    Seit langem spielen wir mit dem Gedanken, ein Chamäleon in unsere Familie aufzunehmen. Seit langem heißt in dem Fall, wir liebäugeln bestimmt seit 2 Jahren, und seit ca. einem halben Jahr laufen die konkreteren Vorbereitungen.
    Wir haben ein Terrarium eingerichtet, das mit einer Größe von 100 x 50 x 100 cm (L x T x H) nicht das End-Terrarium sein wird, aber einem jungen Jemenchamäleon für die ersten Monate sicherlich (hoffentlich?) genug Platz bietet. Wir haben es von einem Freund übernommen, der selbst mittlerweile keine Chamäleons mehr hält und es uns freundlicherweise mit ein bisschen Zubehör überlassen hat.

    Es handelt sich um ein Terrarium aus Glas. Die Rück- und Seitenwände haben wir mit dicken Korkrinde-Platten verkleidet - zum Klettern und gegen Spiegelungen. Der Bodengrund ist ca. 10cm dick, zuunterst befindet sich eine Schicht Blähton, dann Vlies, dann Terrarium-Erde. Ich will diese bei Gelegenheit noch mit einer Portion Waldboden mischen.
    Ansonsten ist das Terrarium mit Korkästen verschiedener Dicke, einer künstlichen Liane mit rauer Oberfläche sowie diversen Pflanzen (Efeutute, Schefflera, Einblatt, Golliwoog) eingerichtet. Auch einige künstliche Pflanzen sind vorübergehend drin, die dem zukünftigen Bewohner Sichtschutz bieten sollen, bis die echten Pflanzen größer geworden sind.


    Wir haben sowohl eine Beregnungsanlage ("MRS Micro Rain"), die zweimal am Tag sprüht, als auch eine Sprühflasche als Backup, falls mit der Anlage mal was ist.

    Der zukünftige Bewohner ist ein männliches Jemenchamäleon, im Juni 2018 geschlüpft, den wir bei der Züchterin bereits besucht und "ins Auge gefasst" haben. Wir können ihn jederzeit abholen.

    Bis dahin möchte ich allerdings am Terrarium noch einige Optimierungen vornehmen.
    Insbesondere die Beleuchtung bereitet mir noch Kopfzerbrechen (wie offenbar vielen Anfängern, nach dem, was ich so lese...). Ich habe zwar schon viel gelesen und erfragt (bei dem chamäleonerfahrenen Freund, bei der Züchterin), aber es gibt so viele verschiedene Setups, dass mir der Kopf schwirrt.


    Darf ich euch mal schildern, wie ich mir das vorstelle? Ich würde mich über eure Tipps, Einschätzungen und Erfahrungen sehr freuen.
    Also, momentan hat das Terrarium noch einen Glas-Deckel mit nur so einem Lochblech in der Mitte (ca. 5cm breit über die ganze Länge). Ihr kennt das sicher. Im Terrarium hängt so ein Drahtkorb, darin eine Zoomed Powersun UV 100W. Sonst gibt es noch keine Beleuchtung.
    Ich weiß, dass das nicht gut ist so, und ich glaube auch, dass die Lampe viel zu stark ist - ein kleiner Ficus ist uns darunter schon weg gebrutzelt (ob wegen der Wärme oder wegen des direkten UV-Lichts, vermag ich nicht zu sagen).
    Ich will dieser Tage das hintere Deckelglas sowie wahrscheinlich das Lochblech entfernen und durch Alu- oder Edelstahlgaze ersetzen. Alle Beleuchtung kommt dann darüber, und für die Belüftung ist es so ja auch viel besser.

    Als Lampen stelle ich mir folgendes vor:

    1. eine Lucky Reptile Bright Sun Jungle. Sollte ich da erstmal nur die 35W-Variante nehmen? Auch wenn ich die Lampe über der Gaze aufhänge, befürchte ich, dass das Tier zu nah dran kommt, wenn es kopfüber die Gaze entlang klettert. Leider hab ich über dem Terrarium nicht sehr viel Platz, da es unter einem Hochbett steht. Gut daran ist, dass ich die Lampen direkt an den Balken des Bettes befestigen kann und keinen extra Lampenkasten brauche (so meine Theorie). Oder hab ich da einen Denkfehler drin? Wäre es auch eine Möglichkeit, direkt unter der Lampe (im Terrarium, direkt an der Gaze befestigt) einen leeren Lampenkorb anzubringen, damit das Jemenchamäleon auf jeden Fall immer den benötigten Abstand zur Lampe einhält?

    2. eine Lucky Reptile Daylight T5-Röhre für die Grund-Ausleuchtung. Muss ich dabei irgendwas beachten? Da scheint es auch verschiedene Modelle zu geben... Und was eignet sich als Halterung? Ich bin elektrotechnisch leider nicht sehr bewandert und mir nicht sicher, ob ich die richtige Halterung im Baumarkt finden könnte :-)

    3. wenn es dann im Terrarium nicht warm genug ist, zusätzlich noch einen Wärme-Spot. Wir haben zum Beispiel mit dem Terrarium eine Birne namens Sun Glo (50W, Exo Terra) bekommen, würde die sich eignen?

    Ach ja - die Düsen der Beregnungsanlage kommen momentan durchs Lochblech. Wenn ich das durch Gaze ersetze, wie/wo bringe ich dann am besten die Düsen an? Löcher in die Gaze schneiden?


    Puh, das ist jetzt doch viel Text geworden. Danke fürs Lesen!
    Ich würde mich über eure Hilfe sehr freuen.


    Viele Grüße
    Birgit


  • Also, momentan hat das Terrarium noch einen Glas-Deckel mit nur so einem Lochblech in der Mitte (ca. 5cm breit über die ganze Länge). Ihr kennt das sicher. Im Terrarium hängt so ein Drahtkorb, darin eine Zoomed Powersun UV 100W.

    Du denkst schonmal in die richtige Richtung. Die Belüftungsfläche ist deutlich zu klein, und Mischlichtstrahler nicht die beste Wahl.

    http://www.licht-im-terrarium.de/mlr/lampen#zoomed_powersun


    Eine Bright Sun, oder vergleichbare Produkte anderer Hersteller, haben deutlich mehr zu bieten. Bei der Terrariengröße wird ein Leuchtmittel mit 35 Watt jedoch mit großer Sicherheit nicht ausreichen. Ich würde erstmal 70 Watt wählen und dann im Testbetrieb weiterschauen. Ausserdem rate ich zu einem Vorschaltgerät, das man zwischen unterschiedlichen Wattstärken umschalten kann. So braucht man bei sommerlichen Extremwerten nicht auf eine UV-Quelle und Helligkeit verzichten.


    Sollte ein zusätzlicher Spot nötig sein, um die Temperatur am Sonnenplatz zu erhöhen, würde ich zu einem preisgünstigen Halogenstrahler raten. Man kann die bunt verpackten und hochpreisigen Produkte aus dem Zoohandel zwar auch kaufen, da sie aber in erster Linie nur Wärme abgeben sollen, muß man kein Geld unnötig ausgeben.

    Es bietet sich ein dimmbares Leuchtmittel an, in Kombination mit einem Steckdosendimmer. Den Spot auf die Sonneninsel richten, die die Bright Sun erzeugt, dann die Temperatur messen. Durch den Dimmer kann man bei Bedarf anpassen, ohne teure technische Lösung.

  • Hallo Erdbähr,


    allerbesten Dank für deine Antwort. Ich habe eben erst bemerkt, dass jemand geschrieben hat, sorry... Muss mal gucken, ob man hier Benachrichtigungen einstellen kann.


    Die Idee mit der dimmbaren Lampe ist ja auch super! Damit ist man wirklich flexibel, auch um auf jahreszeitliche Temperaturschwankungen zu reagieren.

    Eine Bright Sun mit 70W werde ich jetzt erstmal ausprobieren und dann prüfen, wie warm es wirklich wird darunter. Ein verstellbares Vorschaltgerät hab ich auch schon bestellt.

    Wenn ich diese Sun Glo aber nun schon habe, würde, wenn ich dich richtig verstehe, nichts dagegen sprechen, sie mal als Wärmestrahler einzusetzen?


    Blöde Frage noch - wie messe ich am besten die Temperatur unter dem Strahler? Im Terrarium hab ich zwei Thermometer an den Seitenwänden hängen, in verschiedenen Höhen. Soll ich einfach mal eines abnehmen und auf die Sonneninsel legen? Oder mit dem Fieberthermometer? Bratenthermometer? :/


    Viele Grüße

    Birgit

  • Die Sun Glo ist nur ein Spot, ein simples Verschleissteil, das in erster Linie die Temperatur punktuell erhöhen soll. Da Du das Ding hast, kannst Du es natürlich auch nutzen, solange es hält.


    Neben den festen Messgeräten nutze ich gern sowas, um die Temperaturen in meinen Terrarien bei Bedarf zu kontrollieren.

  • das finde ich interessant, dass du auch ein Laserthermometer verwendest, ich mache das auch (zusätzlich zu Thermometern).

    Frage mich aber immer, welche Aussagekraft die Messungen haben?

    Hier wird die Oberflächentemperatur gemessen, nicht die Lufttemperatur.


    Was sagst du/ihr dazu?

  • Die Oberflächentemperatur ist doch am Sonnenplatz genau der Wert, den man ermitteln will?


    Für die Lufttemperatur habe zumindest ich pro Terrarium mindestens ein festes Thermometer, meist mit Fernfühler.

  • Meistens werden für die Tierarten allgemein Temperaturen angegeben, am Sonnenplatz speziell und ein allgemeines Temperaturgefälle im Terrarium.

    Diese Temperaturen werden eigentlich ausschließlich mit den "Lufttemperatur-Fühlern" der Thermometer gegengecheckt.


    Wenn aber am Sonnenplatz die Oberflächentemperatur gemessen wird, dann passt das nicht zur Messung mit den normalen Thermometern.


    Also misst du an den Sonnenplätzen einheitlich die Oberflächentemperatur? Oder unterschiedest du zwischen den Messverfahren?


    Oder aber, die Oberflächentemperatur an den Sonnenplätzen ist maßgebend.


    Ich will da kein unnötiges Fass aufmachen. Aber es gibt eben einen Unterschied zwischen Oberflächen- und Lufttemperatur.


    Mich würde echt interessieren, wie das andere sehen!

  • Bevor ich Messgeräte im Terrarium fixiere, positioniere ich sie an unterschiedlichen Punkten, um ein möglichst genaues Gespür die die Temperaturen zu bekommen. Mit den Fernfühlern erhalte ich mir eine gewisse Flexibilität. Mit Infrarotthermometern kann ich nach Lust und Laune kontrollieren, z.B. bei unerwarteten Temperaturschwankungen in den Terrarienzimmern.


    Ich weiß nicht auf welche Quellen Du Dich beziehst, und ob dort von Luft- oder Oberflächentemperaturen ausgegangen wird. Vermutlich wäre es auch utopisch, jede denkbare Quelle daraufhin kontrollieren zu wollen. Wie jemand misst, ist vermutlich eh nicht der springende Punkt, solange man im Terrarium im Endeffekt das Klima des natürlichen Verbreitungsgebietes möglichst genau simulieren kann. So genau das eben in einem weitestgehend geschlossenen Kasten möglich ist.

  • Hallo nochmal!

    Ich habe den Platz unter der Bright Sun auch mit dem Laser-Thermometer gemessen, obwohl dabei natürlich die Oberflächentemperatur des Astes gemessen wird und nicht die Luft direkt darüber. Ich versteh den Einwand, coelestinus - du meinst, da kann ich nur eine Aussage darüber treffen, ob das Tier warme Sohlen bekommt oder nicht :-)

    Aber nun, wie Erdbähr sagt - zumindest bekommt man einen Eindruck davon, wie die Wärmeentwicklung im Vergleich zu nicht besonnten Plätzen nebendran ist. Heute früh hab ich mal eines der Thermometer von der Wand genommen und möglichst nah/vergleichbar mit dem Sonnenplatz in die Äste gelegt. Mal sehen, was das ergibt (bin noch nicht wieder zuhause).


    Ich hab aber noch eine Frage zur Beleuchtung.

    Die Bright Sun am Sonnenplatz ist eine "UV Jungle" mit nur 35W. Nicht die Flood-Version.

    Diese Lampe habe ich deshalb gewählt, weil die Lampe (auch wenn das nicht ideal ist, ich weiß) im Terrarium hängt. Es ist ein Schutzkorb außenrum, der so engmaschig ist, dass keine Chamäleonzunge durch passt.

    Ich nahm daher die 35W-Variante, damit die Wärmeentwicklung und auch die UV-Dosis nicht zu hoch werden. Laut Angabe auf der Packung wird ein Abstand zum Tier von 20-30cm bei dieser Lampe günstig. Das hab ich genau - der höchste Ast geht nicht näher als 20cm ran, der "bequeme" hat 25-30.

    Ich finde jetzt aber, dass der Platz nicht so besonders warm ist.

    Würdet ihr mir eher raten, auf eine 50W-Bright Sun aufzurüsten, oder die Flood-Variante zu nehmen (streut das Licht in einem breiteren Kegel, oder? Behebt also ein anderes Problem?), oder noch eine Nur-Wärme-Lampe daneben zu hängen?

    Ich hab halt echt die Sorge, dass unser Chamäleon sich verbrennt, wenn es bei einer stärkeren Bright Sun doch mal am Schutzkorb unterhalb der Lampe klettert.


    Dank euch!

  • Du weißt selbst, daß es nicht ideal ist die Beleuchtung im Terrarium eines Chamäleons anzubringen. Auch wenn Dein Terrarium von der Größe her nicht viel Spielraum bietet - besteht vielleicht die Möglichkeit den Deckel zu entfernen und gegen Gaze bzw. einen Lichtkasten darüber zu ersetzen? Oder die Decke quasi mit einer Gazeabtrennung herabzusetzen, und sämtliche Beleuchtung im Lochblech darüber fixiert zu lassen? Auch wenn es nur für die Jungtieraufzucht gedacht ist, wird das Tier vermutlich schon ein paar Monate darin leben müssen. Ein Schutzkorb erwärmt sich nunmal anders und birgt andere Gefahren, als ein Gazedeckel. Da nur ein Leuchtmittel in jedem Fall nicht ausreichend sein wird, solltest Du irgendwie versuchen einen Lichtkasten zu realisieren.


    Wie ich schon zu Beginn vermutet habe, wird eine Bright Sun mit 35 Watt nicht ausreichen, was sich nun wohl bestätigt hat. Ob Du nun wie angeraten zur Version mit 70 Watt greifst, oder es mit 50 Watt probierst, liegt an Dir. Egal mit welchem dieser Leuchtmittel, wenn die Wärme am Sonnenplatz nicht ausreicht, tu einfach das, was ich ebenfalls bereits in meinem ersten Beitrag empfohlen habe.

  • Ich habe versucht, den Deckel zu entfernen, es ist mir aber nicht gelungen. Egal, ob Teppichmesser, Zahnseide, Draht... ich kam nur an einer Ecke ein bisschen zwischen Wand- und Deckelglas, aber nach wenigen Zentimetern saßen die Scheiben so eng, dass mir alle Werkzeuge immer abgebrochen/gerissen sind. Und ich hab es nicht nur mal ein paar Minütchen versucht, sondern über längere Zeit hinweg, mehrmals, hab auch nochmal Draht gekauft und verschiedenes durchprobiert. Man kommt auch nur von außen ran, weil von innen schon Korkplatten an den Wänden kleben.

    Silikonentferner möchte ich nicht nehmen.

    Wenn jemand dazu noch Tipps hat - sehr gern!


    Wenn ich eine "Zwischendecke" aus Gaze einziehen würde, wäre das fürs Tier nutzbare Terrarium sehr niedrig. Es hat jetzt ja schon nur 100cm Höhe, wovon noch ca. 10cm Bodengrund abgehen. Mit abgetrennter Decke aus Gaze wären es dann ja nur noch 50-70 cm (je nachdem, welchen Abstand ich zwischen Birne und Gaze einplane). Das wäre dann doch arg wenig, oder?

    Ich dachte, wenn ich nur die Lampe/-n "einzäune", bleibt wenigstens daneben noch Platz in der Höhe zum Klettern...

    Zusätzlich ist noch eine Lucky Reptile Daylight-Röhre geplant. Diese will ich entweder über dem Lochblech-Streifen im Deckel platzieren (den ich ja ohne weiteres auch durch Gaze ersetzen könnte, wenn ich eine Lösung finde, wie ich dann die Beregnungsanlage befestigen kann) oder von vorne oben durch die Front-Gaze ins Terrarium scheinen lassen.


    Erdbähr, in deinem ersten Beitrag hatte ich ganz überlesen, dass du dich zur 35-50-70W-Thematik ja schon geäußert hattest. Irgendwie bin ich gleich auf das Dimmer-Thema angesprungen :-) Entschuldige!

    Ich versuche es jetzt mal mit 50W.


    Übrigens hab ich gestern festgestellt, dass mindestens eines der Thermo-/Hygrometer im Terrarium kaputt ist. Jetzt muss ich überhaupt erstmal rausfinden, wie es um die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit wirklich bestellt ist.


    Auf jeden Fall besten Dank für alle Tipps!

  • Ich weiss jetzt nicht was als nötiger Mindestabstand zwischen Lampe und Tier bei den 35 bzw. 50W Varianten vorgegeben ist, da diese für mich bei einem Jemenchamäleon-Terrarium nie ein Thema waren, aber ich bezweifle, dass der Abstand zwischen Lampe und Gitterkorb dafür ausreicht. Viele vergessen, dass es dabei ja nicht nur um die Hitzeentwicklung geht, sondern um die Gefahr durch die UV-Strahlung. D.h. akute Verbrennungen sowie auch Spätfolgen.

    Da die Lampe am Lochblech hängt und die Wände mit Kork verkleidet sind, wird das Tier problemlos an den Gitterkorb gelangen und das meiner Erfahrung nach auch versuchen, denn grade Jungtiere chillen gerne kopfüber unter der Lampe.


    Ich persönlich würde das Problem folgendermassen lösen: schnellstmöglich das Endterrarium bauen. Das Glasterrarium kannst du als Quarantänebecken nutzen, indem du für die Helligkeit 1-2 Röhren auf das Glas legst und für die Wärme einen gewöhnlichen Spot ohne UV im Lampenkorb platzierst. Die Oberflächentemperatur lässt sich ja messen und ein grösserer Korb kann nötigenfalls aus Gaze selber gebastelt werden. Die nötige UV-Versorgung kann bis zum Einzug ins Endbecken durch tägliches 30-minütiges Bestrahlen mit einer Osram Ultra Vitalux (Abstand min. 70-80cm!) durch die Gaze-Tür sichergestellt werden. Falls das nicht schon irgendwo geschrieben wurde: bei einem handelsüblichen Glasterrarium muss für Chamäleons sowieso eine Schiebescheibe durch einen mit Gaze bespannten Rahmen ersetzt werden. Dies wegen ihrem hohen Frischluftbedürfnis. Belüftung

    „Ich weiss, dass ich nichts weiss“. Sokrates

  • Hi cham-sitter,

    eine der Gas-Schiebetüren habe ich bereits durch einen Gaze-Rahmen ersetzt.

    Mit der Verbrennungsgefahr durch die UV-Strahlung hast du natürlich recht. Das war genau der Grund, weshalb ich mich ursprünglich für die 35W-Variante entschieden hatte, ich wollte da kein Risiko eingehen. Die Wände sind mit Korkrinde verkleidet, das stimmt. Der Deckel hat aber nur eine Verkleidung aus diesen dünnen, "glatten" Korkplatten (Stichwort Pinnwand :-) ). Ich kann mir fast nicht vorstellen, dass das Chamäleon daran klettern kann. Und die Abstände zur Wand / zu den Ästen sind für ein Jungtier schon ziemlich weit. Aber vielleicht red ich mir das alles auch nur schön...

    Bestrahlen mit einer Osram Ultra Vitalux (Abstand min. 70-80cm!) durch die Gaze-Tür

    Du meinst, die Osram Ultra Vitalux in eine geeignete Fassung mit Schirm und dann so ausrichten, dass sie von vorne (wahrscheinlich idealerweise von vorne oben) durch die Gaze scheint? Leuchtet die dann aus dem Winkel das Terrarium genug aus, so dass ausreichend UV-Strahlung beim Chamäleon ankommt? Mit diesem Leuchtmittel habe ich mich noch gar nicht so sehr auseinander gesetzt, weil ich mich ein bisschen auf die Bright Sun versteift hatte. Aber eine Variante wäre das natürlich.


    Das Endterrarium ist schon in Planung bzw. ich halte schon die Augen auf bei Ebay Kleinanzeigen. Aber ein junges Jemenchamäleon gleich in ein ganz riesiges Terrarium...? Ich hatte gehofft, ihn erstmal für ein paar Monate in dem jetzigen halten zu können und dann über den Winter das große zu bauen/anzupassen.


    Ich find's toll, wie ihr hier uns Anfängern zur Seite steht, das hilft mir wirklich sehr!

  • Hi cham-sitter,

    Die Wände sind mit Korkrinde verkleidet, das stimmt. Der Deckel hat aber nur eine Verkleidung aus diesen dünnen, "glatten" Korkplatten (Stichwort Pinnwand :-) ). Ich kann mir fast nicht vorstellen, dass das Chamäleon daran klettern kann.

    Nur ist da ja noch der Lochblech- oder Gazestreifen, der über den seitlichen Kork erreichbar sein wird.

    Du meinst, die Osram Ultra Vitalux in eine geeignete Fassung mit Schirm und dann so ausrichten, dass sie von vorne (wahrscheinlich idealerweise von vorne oben) durch die Gaze scheint? Leuchtet die dann aus dem Winkel das Terrarium genug aus, so dass ausreichend UV-Strahlung beim Chamäleon ankommt?

    Da kommt bestimmt genug an, zumal Chamäleons UV wahrnehmen können und sich bei Bedarf gezielt in den Lichtkegel setzen.

    Mit diesem Leuchtmittel habe ich mich noch gar nicht so sehr auseinander gesetzt, weil ich mich ein bisschen auf die Bright Sun versteift hatte.

    Die Ultra Vitalux (eigentlich für den Menschen entwickelt) war früher das A und O für die UV-Versorgung, denn damals gab es die heutigen auf die Reptilienhaltung zugeschnittenen Leuchten wie die Solar Raptor, Bright Sun etc. noch nicht.

    Für die dauerhafte Haltung empfiehlt sich sicher eine der modernen Leuchten, die ganztägig eingesetzt werden können. Aber für dein Problem mit dem fehlenden Abstand im Aufzuchtbecken wäre die Vitalux eine Alternative. Unser Chamäleon wurde während der Quarantäne auch ein paar Wochen damit bestrahlt.

    Aber ein junges Jemenchamäleon gleich in ein ganz riesiges Terrarium...?

    Man kann ein Jungtier durchaus bereits im grossen Terra halten, man sucht einfach ein bisschen länger :) Unserer war glaub ca. 4 Monate alt, als wir ihn umsetzten.

    „Ich weiss, dass ich nichts weiss“. Sokrates

  • Hallo,


    ich wollte mich nochmal mit dem aktuellen Stand zurück melden.

    Am Wochenende habe ich den Lochblech-Streifen im Deckel entfernt und durch Gaze (auf einen Holzrahmen gespannt) ersetzt.

    Über der Gaze ist jetzt die Tageslicht-Röhre (Lucky Reptile Daylight Sun) angebracht.

    Ein ca. 15x15 cm großer Bereich ist von der Gaze ausgespart, dort hängt eine 50W-Bright Sun-Lampe drin, und zwar so, dass die Fassung über dem Terrarium ist, die Lampe aber von innen reingeschraubt wurde. So habe ich innen die volle Lichtausbeute, aber den größtmöglichen Abstand. Ganz nach draußen hätte ich diese Lampe auch nicht hängen können, da das Terrarium unter einem Hochbett steht und ich nach oben nicht mehr Platz habe.

    Direkt unter dem ausgesparten Bereich ist von innen der engmaschige Drahtkorb angebracht, so dass er quasi eine "abgehängte Decke" direkt unter der Lampe bildet :-) Der Mindestabstand zwischen Lampe und Tier soll bei dieser Lampe 20cm betragen, das habe ich mit diesem Setup erreicht (Lampe -> Korb-Boden sind 20cm).

    Es ist vielleicht ein bisschen schwer, sich das vorzustellen - daher hab ich euch mal ein paar Bilder angehängt (sorry, wenn sie etwas dunkel sind, es war schon Abend und kein Licht an im Raum).

    Was sagt ihr dazu?


    Wie zu erwarten war, schafft die 50W-Lampe es nicht, das Terrarium angemessen aufzuheizen. Daher habe ich zum Ausprobieren mal die Sun Glo daneben gehängt. Allerdings hängt sie nur über dem Schlitz, da geht sicher einiges an Abwärme weg, bevor sie das Terrariumsinnere erreicht... Das Thermometer zeigt dennoch 2-3° mehr an.

    Ich finde es aber immer noch zu kühl - es sind jetzt 20-22° an der Seitenwand neben den Lampen. Weiter entfernt und unten dann sicher weniger.

    Am besten wäre es wohl, den Korb für eine stärkere Wärmelampe zu nutzen (reicht der Abstand?), wie oben von Erdbähr empfohlen, und die UV-Versorgung über eine Osram Vitalux für 30min/Tag zu realisieren.

    Oder ich hänge die Wärmelampe weiter runter - in den Korb? Wird dann aber ein Lampengedränge da drin, und die Lampen hängen dann logischerweise nciht mehr mittig.


    Was meint ihr?

    Danke und LG!