Terrarium leicht gemacht ?

  • Hi,


    ich wollte euch an dieser Stelle mal an meinem aktuellen Projekt teilhaben lassen, geplant ist nämlich die Anschaffung einer Gruppe Leopardgeckos.

    Die Motivation dieser Doku entspringt zum einen meinem Durst nach Rückmeldungen, und zum anderen möchte ich einen Beitrag leisten, zu den doch teilweise sehr dürftigen Beispielen, auf die man so im Netz stößt. Also zunächst zur Planung:


    Der Besatz soll später aus drei Weibchen bestehen, züchten möchte ich nicht, also macht ein Bock in der Gruppe keinen Sinn.


    Dementsprechend habe ich die Terrariengröße mit 120x60x60cm BxTxH relativ großzügig gewählt. Dabei handelt es sich um ein Standard-Glasterrarium.


    Bei der Technik sind 3 Einbau-Spotstrahler verschiedener Wattagen geplant (wird nach Jahreszeit angepasst), dazu wollte ich zunächst eine LED-Leiste ausprobieren, die ich hier noch zur Hand hatte (Infos zu LED sind bekannt). Das ganze wird dann bequem über Zeitschaltuhren gesteuert. Angedacht war ein Tageszyklus bestehend aus "Nacht" "Dämmerung" und "Mittagssonne".

    Die Beleuchtung wird dann möglichst elegant in einen selbstgebauten Lichtkasten verpackt.


    Einrichtung wird aus einer DIY-Rückwand bestehen, dazu Korkrindenstücke und einige Steine (die Holz- und Stein-Vielfalt wird zugunsten der Harmonie gering gehalten). Der Bodengrund 10cm aus Sand-Lehm-Mischung (1:5) wird terassenartig 10 bis 15cm hoch aufgeschüttet. Eigens angefertigte Höhlen werden darin dann noch integriert.

    Wasserschale, Calciumschale, feuchte - trockene - und trockenwarme Verstecke sind vorprogrammiert.


    Futtertierzuchten sind soweit am laufen: arg. Waldschaben, Heimchen und Grillen. Heuschrecken und Mehlwürmer werden bei Bedarf dazugekauft. Angereichert wird jede xte Fütterung mit Korvimin ZVT.


    Soweit zur Theorie, Bilder folgen sobald ich herausgefunden habe, wie ich diese auf die notwendige Größe herunterschraube.

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  • also auf zu den ersten Bildern :D


    Den Beginn des Projekts markiert der Rückwandbau. Man kann etliche Arbeitsstunden in so eine Arbeit investieren, oder aber vorgefertigte Teile aus dem Handel beziehen. In manchen Fällen ist es sogar sinnvoll eine Fotorückwand zu verwenden.


    Mein Leitgedanke bei der Auswahl war folgender:

    Mein Terrarium muss in erster Linie eine Bedingung erfüllen. Und auch wenn mich einige Leute für diese Meinungen wohl am liebsten steinigen würden, so hat doch die Ästhetik für mich oberste Priorität. Das ganze Projekt muss also später ein Blickfang werden. Es muss sich sowohl in die Wohnung einfügen, also auch einen eigenen Charme versprühen.

    Das ist die einzig wahre und wichtigste Grundlage, weshalb ich bereit bin mehrere hundert Euronen in soetwas zu investieren. Aus diesem Grund wird es bei mir keine halben Lösungen geben.

    Der aufmerksame Leser wird jetzt denken: Und was war das mit der Beleuchtung? - Die ist längst nicht festgesetzt. Gerade das Licht ist ein wichtiger Faktor für das Gesamtbild, und ob es später nicht doch HQI-Strahler werden, oder die geplanten Funzeln doch bleiben können, hängt vom Ergebnis ab, das ich dann zu sehen bekomme.


    Und nun zur Rückwand:

    Do it yourself ist das Thema und ich starte mit der klassischen Styrodurplatte. Die wird rückseits schwarz angemalt, während die zu integrierenden Holzstücke schonmal probegelegt werden.

  • Als ich dann mit der groben Anordung zufrieden war, habe ich die Rindenstücke kurzer Hand mit Bauschaum fixiert.


    Im Folgeschritt wurden alle Zwischenräume großzügig ausgesprüht und die ersten Felsformationen eingeschnitzt. Dazu wurden einige Stücke Styropor gezielt eingesetzt.


    Das Zwischenergebnis durfte dann auch schon im Terrarium Probehängen.

  • Da ich nicht weiß wie das fertige Terrarium mal aussehen wird, übe ich mich in Zurückhaltung und habe lediglich eine Anmerkung: Dein Sinn für Ästhetik wird vermutlich mit der Praxis kollidieren. Fest verbaute Korkröhren sind die Hölle wenn es um deren Reinigung geht. Und sie bieten besonders Heimchen prima Bedingungen um sich unkontrolliert zu vermehren.

  • Über das Problem habe ich auch schon nachgedacht. Das und wegen der Verkeilungsgefahr wurden die schmaleren Röhren auch soweit mit Bauschaum ausgesprüht und werden mit Silikon und Fliesenkleber dicht gemacht.


    Zusätzlich will ich - soweit möglich - kontrolliert füttern, sprich mit Pinzette oder unterkühlte Futtertiere. Wie das letztendlich ausgehen wird, werde ich wohl oder übel am eigenen Leib erfahren, wäre ja nicht das erste Terrarium, dass ich neu aufsetzen musste :P


    Möge mir die kommende Erfahrung Weisheit verleihen.

  • Das und wegen der Verkeilungsgefahr wurden die schmaleren Röhren auch soweit mit Bauschaum ausgesprüht und werden mit Silikon und Fliesenkleber dicht gemacht.

    Damit verschenkst Du Raum, der für die Tiere hätte nutzbar gemacht werden können. Aber egal, ich warte auf Bilder vom Endprodukt. Nicht, daß mir noch irgendwer unterstellen wird, ich kritisiere nur.

  • Auf das Bauschaumgerüst wurden dann mehrere Schichten Fliesenkleber aufgetragen. Drei um genau zu sein, wobei die letzte Schicht nun zum ersten Mal Farbe enthält, und somit meinen ersten dunklen Grundanstrich darstellt.

    Den Fliesenkleber habe ich mit gelben und braunen Farbpigmenten sowie roter und violetter Abtönfarbe eingefärbt.


    Die "Fugen" an den Rindenstücken wurden mit Silikon abgedeckt, in das ich getrocknetes Moos und Kokosstreu gedrückt habe. Mit dem Ergebnis bin ich da noch nicht 100% zufrieden, also muss ich mir da noch etwas ausdenken.


    Um eine genauere Vorstellung vom Endergebnis zu bekommen, habe ich mal ein paar der zukünftigen Einrichtungsgegenstände mit beigelegt.

  • Da der eigentliche Rückwandbau nun in absehbarer Zeit fertig sein wird, richte ich meine Aufmerksamkeit schoneinmal in Richtung Bodengrund.


    Viel zu oft sehe ich wie einfach nur eine plane Schicht Sand aufgeschüttet wird. Manchmal wird der Boden sogar gefliest, oder was für mich ein kosmetisches Kapitalverbrechen ist: Küchenrolle. Solche Späße überlasse ich dem Quarantänebecken.

    Wenn die Rückwand das Herzstück einer Einrichtung darstellt, dann ist der Bodengrund des Steppenterrariums die Leber und Nieren. Nicht ganz so wichtig, doch immer noch essentiell für das Gesamtbild sollte man den Bodengrund niemals vernachlässigen.


    Für die Gestaltung, welche "Gräben" und "Terassen" beinhalten soll verwende ich 2 unterschiedlich farbige Sandarten - rötlich u. gelblich -, in die die Steine sorgfältig eingelegt werden.

    Und dennoch: 10cm Bodengrund im Trockenterrarium sind so gesehen funktionslos... keine Asseln oder Springschwänze, keine Drainage - > Alles unnötig in diesem Fall. Um also die Fläche doch noch sinnvoll zu nutzen bieten sich hier Höhlen an.


    Es gibt etwaige Fertigprodukte die dafür designed sind an die Außenscheiben angelehnt zu werden und dem neugierigen Beobachter tiefe Einblicke zu gewähren.

    Ein Thema mit Potenzial die Menge zu spalten, und ich gehöre auf jeden Fall zu denen, den diese Idee sehr zusagt. Aus diesem Grund werde ich diverse Höhlen in den Bodengrund integrieren, die mir diesen Einblick ermöglichen. Im fertigen Terrarium werde ich Vorkehrungen treffen, damit die Tiere dennoch die nötige Ruhe in diesen Bauhausungen finden, für den Anfang hier mein erster Versuch - in dem Fall mit Stein-Deckel für nötige Eingriffe - man stelle sich die Bödenhöhe bis 1cm über der Konstruktion vor.

  • Hallo Benji,


    deine Rückwand ist handwerklich wirklich gut gemacht. Sieht toll aus. Mir fehlen für Leopardgeckos einige Quetschspalten in der Rückwand. So wäre der Raum doch besser genutzt. Höhlen mit Einsicht sind eine ganz nette Idee. Man kann diese von außen mit roter Folie bekleben oder eine Folie zum hochklappen davor anbringen. So ist es für die Tiere dunkel genug um diese als dunkles Versteck zu nutzen.


    Beim Licht würde ich trotzdem keine Kompromisse machen, auch wenn es für die Geckos nicht so wichtig ist. Ich finde einfach kaltweiße ordentliche Lampen verleihen erst richtig natürliches Aussehen. Mit Funzeln wirkt es einfach nicht so gut. Das wäre mir bei einem Schauterrarium wichtig.

  • Danke für eure Rückmeldungen.


    Zitat


    Damit verschenkst Du Raum, der für die Tiere hätte nutzbar gemacht werden können

    Damit hast du leider einfach nur recht. Ich verschenke an etlichen Stellen potentiell nutzbare Lauffläche und tröste mich mit dem Gedanken, dass das Becken groß genug bemessen ist, um derlei Beschneidungen zu verkraften.

    Aber es hätte auch besser gehen können.


    Zitat


    Mir fehlen für Leopardgeckos einige Quetschspalten in der Rückwand

    Und auch das ist ein Thema, dass mir noch Kopfzerbrechen bereitet. Denn prinzipiell hätte ich tatsächlich gerne mehr von den Rückzugsmöglichkeiten. In der Umsetzung haben sich die Korkrinden, mit der daraus zu enstehenden Optik aber m.M.n. verbissen.

    Vielleicht überkommt mich noch ein Geistesblitz und ich reiß das ganze Teil wieder raus. Andernfalls muss ich an den Rückzugsmöglichekiten noch eine ganze Ecke hochdrehen - Ideen sind immer gern gesehen ^^


    Zitat


    Höhlen mit Einsicht sind eine ganz nette Idee. Man kann diese von außen mit roter Folie bekleben oder eine Folie zum hochklappen davor anbringen. So ist es für die Tiere dunkel genug um diese als dunkles Versteck zu nutzen.

    Für den Zweck wollte ich Führungsschienen an die Außenwände des Terrariums kleben, und das ganze mit einem schmalen Holzbrett verdecken, dass dann bei Bedarf zur Seite geschoben werden könnte.

    Damit das optisch nicht negativ auffällt, muss das ganze schmal genug sein, dass man den Überstand an der Seitenscheibe nicht zu sehr wahrnimmt, aber dafür hab ich mir schon ein paar Materialien zurechtgelegt.


    Zitat
    Beim Licht würde ich trotzdem keine Kompromisse machen, auch wenn es für die Geckos nicht so wichtig ist. Ich finde einfach kaltweiße ordentliche Lampen verleihen erst richtig natürliches Aussehen. Mit Funzeln wirkt es einfach nicht so gut. Das wäre mir bei einem Schauterrarium wichtig.

    Und aus Erfahrung müsste ich dir auch hier recht geben, aber da ich die Funzeln alle noch hier liegen habe, wollte ich dem ganzen wenigstens eine Chance geben, bevor ich dann doch tiefer in die Tasche greife.


    Alternativ wäre 2x LR-Bright Sun Desert 50/35W angesetzt, da muss ich aber noch schauen, wie ich das mit der Terrariendecke mache, dafür müsste ich Glasdecke und Lochblech herausschneiden, und das ist der Part den ich möglichst meiden möchte.

  • Ich wollte an dieser Stelle noch schnell den aktuellen Stand nachschieben, da das nächste Update wohl etwas warten muss.

    Der Unterschrank ist bestellt, will aber wohl nicht vor März ankommen. Bis dahin genüge ich mich die Beleuchtung zusammenzubasteln.


    Die Rückwand ist abgeschlossen. Es wurden noch 2 hellere Schichten Flexkleber durch Trockenbürsten aufgetragen. 5 Schichten Flexkleber, angefärbt mit Pigmenten und Abtönfarbe, kein Harz, kein Lack.

    Genauso bin ich mit den nunmehr 3 Höhlen verfahren, die allesamt später eingegraben werden.