Pantherchamäleon frisst und trinkt nicht

  • Hallo allerseits,


    ich habe dieses Jahr eine Ausbildung zur Tierpflegerin in einem Reptilienzoo begonnen. Dort bekommen wir ständig Abgabe- oder Fundtiere. Vor fast zwei Monaten kam ein Pantherchamäleon, das kaum gefressen oder getrunken hat. Da es ein Fundtier ist, haben wir leider keinerlei angaben über ihr Alter oder dergleichen. Vor einer Woche war sie beim Tierarzt und der hat eine Zahnfleischwucherung entfernt, auf der sie ständig herumgekaut hat und die wohl der Grund war, warum sie nicht gefressen hat. Das Antibiotika mussten wir leider absetzten, da es sie viel zu sehr gestresst hat, gesprizt zu werden. In den vergangenen Tagen habe ich mich um sie gekümmert und ihr jeden Tag Wasser oder Bioserin gegeben. Tropfen für Tropfen habe ich es ihr eingeflößt und sie hat es eigentlich auch fast immer freiwillig getrunken.
    Seit gestern habe ich Urlaub und sie lebt jetzt übergangsweise bei mir in einer Faunabox. Klar, die Klettermöglichkeiten sind jetzt eingeschränkt aber die nutzt sie auch gar nicht, meißtens hängt sie kopfüber über dem Boden oder liegt auf dem Boden. Auch bei uns im Zoo lag sie viel auf dem Boden herum. Zudem scheint sie Koordinationsschwierigkeiten zu haben. Sie hält sich mit dem linken Hinterbein oft am linken Vorderbein fest, auch beim Klettern, weshalb sie oft einfach seitlich vom Ast runterrutscht.
    Seit gestern trinkt sie zusätzlih nichts mehr und heute liegt sie schon den ganzen Tag am Boden.
    Können das alles noch Nahwirkungen des langen Wasser- und Futtermangels oder der Operation/Narkose sein? Kann ich sie wieder aufpäppeln oder wäre ein weiterer Besuch beim Tierarzt angebracht? Ich bin ein wenig hilflos und hoffe, dass mir hier jemand helfen kann.


    Danke schon einmal und liebe Grüße,
    Ellie Thomas

  • Hallo,


    schön dass du dich dem Tier annimmst. Natürlich gibt es "Schäden" grade wenn sie/er lange kein Wasser hat. Mit einer Dehydration ist auch nicht zu spaßen. Lebt sie denn sonst in einem Terrarium?
    Da es ein Fundtier ist gehen ich mal davon aus dass sie auch weder UV Licht noch Supplementierung hatte oder ein artgerechtes Terrarium, wenn mans übers Herz bringt so ein Tier auszusetzen.
    Eine Faunabox ist auch nicht grade die richtige Unterbringung für ein Chamäleon. An deiner Stelle würde ich jemanden suchen der dem Tier ein großes artgerechtes Terrarium baut und sich bereits mit der Haltung auskennt, allerdings nur wenn es dem Chamäleon wieder besser geht. Vorher aber nochmal zum Tierarzt, dass ein Chamäleon auf dem Boden liegt ist absolut nicht normal. Aber in so einer Faunabox ist auch nicht wirklich Platz zum Klettern und die Beleuchtung fehlt wahrscheinlich auch oder?


    Liebe Grüße Vanessa :)

    1.1 Phelsuma grandis
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    0.1 Phelsuma inexpectata

    1.2 Phelsuma ornata

    0.1 Phelsuma quad. quad.

    1.1 Phelsuma pasteuri

    1.1 Oophaga pumilio blue jeans

  • Hallo,


    schön, dass du dich um das Tier kümmerst, es scheint ja wirklich in einem schlechten Zustand zu sein. Erstmal drücke ich dir die Daumen, dass es wieder auf die Beine kommt!
    Was ich jetzt für ganz wichtig empfinde, ist genügend Wärme, UV und eine ordentliche Unterbringung. Eine Faunabox trägt nicht gerade zum Wohlbefinden des Chamäleons bei... denkbar wäre auch, dass es deswegen nicht frisst. Auf dem Boden sollte es schon garnicht liegen, da muss ich meiner Vorrednerin zustimmen und würde es auf jeden Fall nochmal einem reptilienkundigen Tierarzt vorstellen.

    Liebe Grüße, Lisa


    1.0 Pogona vitticeps
    1.0 Correlophus ciliatus

  • Hallo


    Wenn ein Chamäleon auf dem Boden liegt, dann geht es ihm sehr schlecht. Du solltest dringend nochmals zu einem Tierarzt, und zwar zu einem der sich gut mit Chamäleons auskennt!


    Die Koordinationsstörungen, das Festhalten an den eigenen Beinen deutet auf eine Mangelerscheinung hin, vermutlich Calcium. Es ist also dringend nötig, dass sie Calcium erhält. Bei so einem ausgeprägten Befund sollte es ihr wahrscheinlich gespritzt werden, vor allem da sie ja nicht frisst.


    Also ab zum Tierarzt. Und bitte nicht bis nach Weihnachten warten, das eilt!


    Gruss
    cham-sitter

    „Ich weiss, dass ich nichts weiss“. Sokrates

  • Vielen Dank für die vielen hilfreichen Tipps. Leider wurde ich erst jetztf reigeschaltet, sodass ich hier antworten kann.
    Nein war ich nicht, der Tierarzt, der sie operiert hat ist bis Ende Januar im Urlaub.


    Allerdings geht es ihr langsam aber sicher immer besser. Ich habe ihr ein großes Terrarium aus einem Karton, Bambusstäben und einer alten Gardine gebastelt, sodass sie endlich Klettermöglichkeiten hatte. Nachdem hier Calcium-Mangel diagnostiziert wurde, habe ich angefangen ihr Calcium einzuflößen, sie hat es mehr oder minder freiwillig getrungen. Auch Wasser hat sie angefangen ganz freiwillig zu tinken.
    Mittlerwile ist mein Urlaub vorbei und ich bin wieder öfters im Zoo als zu Hause, deshalb hat sie dort wieder Quartier bezogen und lebt nun in einem Richtigen Terrarium, wo ich ihr auch Möglichkeiten zum Kettern gebaut habe. Anfangs habe ich sie mit Bioserin ernährt, da sie immer noch nichts fressen wollte. Zusätzlich habe ich ihr weiterhin Calcium gegeben und ab und einmal habe ich ihr auch ein Vitamin-Präparat gesprizt.
    Heute schläft sie die zweite Nacht nicht am Boden sondern in den Ästen (auch wenn sie im Schlaf oft den Halt verliert, sie schafft es mittlerwile, sich festzuhalten) und letzte Woche hat sie eine Grille und gestern eine Heuschrecke gefressen. Langsam aber sicher sieht sie immer besser aus und macht Fortschritte, ich hoffe also, dass ich sie wieder ganz gesund pflegen kann. Zur Unterstüzung habe ich sie Bellona getauft, nach der römische Kriegsgöttin, da sie bereits so lange gekämpft hat und ich will, dass sie weiterhin durchhält.

  • Das hört sich ja gut an, freut mich, dass es ihr besser geht.


    Gib ihr zum Klettern Äste aus dem Wald oder Garten, anstatt Bambus. Der Bambus ist zu glatt, da verlieren selbst gesunde Chamäleons mal den Halt.


    Kannst du mal ein Bild von ihr zeigen?

    „Ich weiss, dass ich nichts weiss“. Sokrates

  • ist ja eine sehr schöne neue Nachricht im Neuen Jahr 2017 das es der Chamäleondame gut bzw.schon viel besser geht.
    Das freut mich auch sehr,halte uns bitte weiterhin auf dem laufenden zum Zustand des Tieres.


    mfg,Dirk

  • Die Bambusstäbe waren nicht zum klettern gedacht, daran hatte ich die Gardiene befestigt, ich füge mal ein Bild des improvisierten Terrariums hinzu.
    Leider habe ich kein Foto von ihrem aktuellen Terrarium, doch sie hatte sowohl im alten, als auch im neuen Kletteräste von 'normalen' Bäumen, die
    verzweigt sind und eine raue Rinde zum festhalten haben.
    Ebenfalls angehängt habe ich ein Foto von ihr ganz am Anfang (das war in ihrem Terrarium in der Quarantäne, wo sie nur noch am Boden lag) und ein
    aktuelles.
    Mittlerweile haben sich leider neue Fragen ergeben: ihr Zahnfleisch ist gelb, das unserer Jemenchamäleons allerdings nicht. Deshalb die Frage, ob das arttypisch ist oder von einer Krankheit kommt. Unsere erste VErmutung war eine Schädigung der Leber und eine daraus resultierende Gelbsucht. Hat von euch vielleicht jemand eine ahnung, woher das gelbe Zahnfleisch kommt?
    Okay vergesst die Bilder, sie sind alle zu groß ;-(

  • Hallo,


    erstmal schön zu hören dass es der Kleinen besser geht. Hoffen wir mal dass das auch so bleibt und sie wieder gesund wird.
    Du kannst mit Paint die Größe der Bilder verändern und sie damit kleiner machen, dann sollte das hier auch klappen.


    Liebe Grüße Vanessa :)

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  • Guten Morgen,


    Auch Maulfäule kann für gelbes Zahnfleisch sorgen oder eben ein von dir genannten Leberschaden. Ich würde das lieber von einem Tierarzt abklären lassen.
    Du kannst auch die Größe der Bilder im Internet verkleinern, da gibt es Webseiten dafür.

    Liebe Grüße, Lisa


    1.0 Pogona vitticeps
    1.0 Correlophus ciliatus

  • Also Maulfäule ist es nicht, das haben wir überprüft. Der Chef hat sie sich heute angesehen udn meinte, das kann von der OP kommen, da sie das überschüssige Zahnfleisch weggebrannt haben oder so. Er meinte, das alles normal aussieht und war beeindruckt, wie weit ich sie bereits aufgepäppelt habe.
    Allerdings hat sie heute den ersten Morgen wieder am Boden gelegen und das, obwohl sie die letzten Nächte auf den Ästen geschlafen hatte.


    Dank Paint und komprimieren im Internet sind diesmal Bilder dabei. Ich weiß nicht, ob ihr die Titel der Bilder sehen könnt...
    Das, wo sie auf meiner Hand sitzt, war am 26.10.16, als sie zu uns kam und ich sie in ihr erstes Terrarium gesetzt habe.
    Das, mit der schlechten Qualität, wo sie am Boden liegt, war am 14.12.16. An diesem Tag hat der Tierarzt sie sich dann auch angesehen und am nächsten Tag wurde sie operiert.
    Die beiden anderen Bilder sind aktuell und zeigen sie einmal an einem ihrer guten Tage und einmal an einem ihrer Schlechten.
    Und das letzte Bild zeigt das selbst gebastelte Terrarium, das sie bei mir zu Hause während meines Urlaubes bewohnt hat.