Phoneutria fera

  • Hier ein kurzer Bericht über Phoneutria fera:


    Arten:


    Phoneutria gehört zu den sogenannten "Kammspinnen" (Ctenidea), welche in acht Arten unterteilt wird:
    - Phoneutria bahiensis
    - Phoneutria boliviensis
    - Phoneutria eickstedtae
    - Phoneutria fera
    - Phoneutria keyserlingi
    - Phoneutria nigriventer
    - Phoneutria pertyi
    - Phoneutria reidyi
    (Quelle Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Phoneutria)


    Wobei zu sagen ist, dass hierbei anscheinend Unsicherheiten herrschen und hier nicht immer klar differenziert werden kann.


    Verbreitung:


    Dass Verbreitunngsgebiet ist ganz Südamerika, wobei die häufigsten Vorkommen in Brasilien sind.
    Man nennt Phoneutria auch mit Trivialnamen "Bananenspinne". Daher, da sehr selten, diese Tiere mit Bananenlieferungen unfreiwillig exportiert werden.


    Toxin:
    Phoneutria fera um die es mir hier geht, besitz sehr stark wirkende Neurotoxine:



    Erste Symptome bereits 10-20 min nach Biß; Atemlähmung noch nach 2-5h
    (6) bis 12-17 h möglich (2); Erwachsene erholen sich meist nach 1-2
    Tagen (6)



    -- LOKAL: kaum erträgliche, weit ausstrahlende, brennende



    Schmerzen (2, 3), Ödem, Hyperämie, Schwitzen (1,3)



    -- ZNS: Sensibilitätsstörungen (2), Parästhesie, allg. Er-



    regung, Hyperreflexie, Krämpfe, Opisthotonus, Koordina-



    tionsstörungen, generalisierte Schmerzen, Lähmungen



    (erst Kämpfe/Fibrillieren, dann schlaffe Lähmung), Som-



    nolenz, Atemlähmung noch nach 12-17 h möglich (2), aber



    auch schon nach 2-5 h (6)



    -- PULMO: Atemlähmung, Lungenödem



    -- COR: Tachykardie, Arrhythmie, Beklemmungsgefühl in der



    Brust (2, 3), arterielle Hypertension (1)



    -- GIT: Brechreiz (2)



    -- UGT: vermehrte Urin/Spermaabgabe, Erektion/Priapismus(2)



    -- AUGEN: Sehstörungen; Pupillenerweiterung (2)



    -- SONST: Schweißausbrüche, Tränen/Speichelfluß erhöht,



    Niesreiz, Untertemperatur oder Fieber, Schüttelfrost,



    Schwindel, Blässe (2).



    (Quelle: http://www.toxinfo.org/toxinfo…t.php?genic=PHONEUTRIA+SP)


    Todesfälle durch Phoneutria Bisse sind sehr selten. Auch existieren Antivenin, dass nächste ist in London gelagert.


    Haltung:


    Ich orientiere mich dabei an dem Habiat. Also leicht feucht und warm, wobei ich Spiderlinge nicht zu feucht halte. Schon eher trocken und mal etwas Wasser sprühe.
    Im Allgemeinen habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Ausfallquote so minimert wird bei Spiderlingen, da diese mir recht empfindlich auf zu hohe Luftfeuchtigkeit reagieren.
    Die Spiderlinge halte ich in Heimchendosen mit etwas Erde und einem kleinem Ast. Auch in größeren Drosophiladosen mit Schaumstoffpropfen.
    Diese wiederum liegen bei mir in einer größeren Klarsichtdose - der Sicherheit wegen.
    Größere Tiere in hohen Braplastdosen.
    Füttern mit Heimchen, Schaben etc.in der entsprechenden Größe.


    Phoneutria fera zeigt ein typisches Verhalten: Es sind aktive Jäger ohne festen Standort und können blitzschnell agieren.
    Hierdrin liegt meiner persönlichen Meinung auch nach die "Gefährlichkeit" dieser schönen Tiere. Sie schrecken nicht zurück, sondern können blitzschnell zubeißen! Es sind sehr schnelle Tiere - dies sollte man nie unterschätzen.
    Bei einer Bedrohung wippen sie mit dem ganzen Körper und den Vorderbeinen,welche hoch in die Luft gehalten werden und zeigen Ihre Chelizeren.
    Ich arbeite nur sehr konzentriert, wenn wirklich nur nötig und mit einer langen Pinzette und Abstand haltend in den Behältern von Phoneutria.
    Meiner Meinung nach sind Phoneutrias, wie andere Ctenidea auch, sehr interessante und leicht zu pflegende Tiere.
    Die Toxität eines Tieres ist meiner Meinung nach nicht ausschlaggebend für die Gefährlichkeit für den Menschen.
    Wer schon einmal Latrodectus Arten beobachtet hat, weiß, dass diese sehr träge sind und mit etwas "gesunden Menschenverstand" kann es kaum zu einem Bißunfall in der Haltung, mit entsprechenden Verantwortungsbewußtsein kommen.
    Phoneutria sind sehr schnell (!) und hochgiftig und können somit lebensbedrohlich für den Menschen sein.









  • Hallo,


    danke für diesen tollen Bericht. Ich interessiere mich auch schon seit Langem für die Gattung Phoneutria und habe mich ebenfalls mit der Haltung beschäftigt. Vielleicht kannst du ja nochmal kurz erzählen, wie du deine adulten Tiere hälst? Ich werde mich jetzt in nächster Zeit erstmal mit verschiedenen Vogelspinnenarten befassen und mir vielleicht irgendwann eine Phoneutria holen.


    Theoretisches Wissen über die Gattung ist vorhanden, auch ist mir die Gefahr bewusst. Aber man darf auch nicht zu ängstlich an die Sache herangehen. Ich habe vor Kurzem ebenfalls einen kleinen Bericht über mitgereisten Tiere in Obstkisten geschrieben (hauptsächlich am Bsp. von "Bananenspinnen"). Noch habe ich den Bericht nicht veröffentlicht, ob ich es jemals machen werde, weiß ich auch noch nicht. ^^ Aktuell schreibe ich an einem Buch über die Gattung Latrodectus. :)


    LG