Temperatur und Standort für Rotkehlanolis

  • Hallöchen!


    Zunächst möchte ich anmerken, dass ich die Suchfunktion verwendet habe. Auch habe ich die klassischen Informationen zu den Tieren gelesen, die sich überall (und natürlich auch hier im Forum) zu Hauf finden lassen. Dennoch gehen mir noch einige Fragen im Kopf herum, die Klärung bedürfen, bevor ich meine Terrarienplanung konkretisiere.


    Zunächst klipp und klar: Mein Ziel ist es, mit den mir gegebenen Möglichkeiten eine artgerechte Haltung für Rotkehlanolis hinzubekommen. Die Kernfrage ist nun, ob dies möglich ist oder nicht.


    Ich wohne in Trier in einer 110m² Wohnung. Leider ist die Wohnung nicht wirklich ideal geschnitten, wodurch sich im wesentlichen nur ein Stellplatz für ein Terrarium anbietet. Dieser Stellplatz befindet sich ca. 3m seitlich von meinem Fernseher und ca. 80cm entfernt von einem 1,5m langen Heizkörper, welcher im Winter natürlich auch genutzt wird. Das Terrarium wird an einer Außenwand relativ nah am Fenster stehen. Abends wird vermutlich die Sonne auf eine Seitenwand scheinen. So viel vorab zur Standortwahl.
    Temperaturmäßig ist Trier etwas eigen. Im Winter wird es bitterkalt, im Sommer brutal heiß. Die Sommertemperaturen im Wohnzimmer belaufen sich auf ca. 23-28°C. Es kommt natürlich immer darauf an, wie viel Zeit man selbst dort verbringt und wie warm es draußen konkret ist. Als Maximalwert für das Wohnzimmer würde ich 30°C schätzen, wobei diese Temperatur ggf. in schlimmen Sommern auch mal 7-14Tage halten kann. Im Winter wird es recht kalt, sodass ich temperaturmäßig mehr Spielraum habe. Eine Messung von heute Mittag (4°C Außentemperatur und bewölkt, Heizung im "Normalbetrieb") ergab, dass der geplante Terrarienstandort bei ungefähr 22°C liegt. Ich vermute, dass eine konstante Temperatur unter 23°C oder sogar 24°C relativ schwierig wird.


    Nun konkrete Fragen:
    - Die für Rotkehlanolis notwendigen Temperaturen sind laut diversen Recherchen bei ca. 23-28°C angesiedelt. Ist eine Erhöhung der Temperatur, wie ich es oben für den Sommer beschrieben habe, ein Problem oder sind 30°C durchaus noch im Rahmen des für die Tiere angenehmen?
    - Um die Winterruhe zu ermöglichen, sind meine Temperaturen - zumindest nach den Quellen, die ich gefunden habe - relativ hoch (dort wird häufig von 18 bis 20°C gesprochen). Ist eine erholsame, artgerechte Winterruhe auch bei diesen Temperaturen möglich, oder müsste ich das Terrarium ggf. für die Zeit in einen anderen, weniger beheizten Raum verfrachten?
    - Aufgrund des Standortes kann es, sofern wir einen Film schauen oder Besuch haben, durchaus mal etwas lauter werden (Actionfilme oder Horrorfilme schocken über die Fernsehboxen einfach nicht...). "Stört" das die Tiere, oder ist ihr Gehör sowieso eher weniger ausgeprägt? Kommt der Standort unter der Prämisse in Frage? Bitte beachtet, dass das Terrarium _seitlich_ vom Fernseher und der Anlage stehen würde, also nicht frontal im Beschallungsbereich.


    Soderle, das sind zunächst die "kritischsten" Fragen, die ich habe. Zur Größe des Terrariums und etwaiger Einrichtungsplanung würde ich erst kommen, wenn die obigen Punkte keine KO-Kriterien sind. Vielen Dank schonmal vorab an alle, die mir bei der Wahrheitsfindung dienlich sein möchten!

    :)

  • Die fehlende Möglichkeit im Winter permanent unter 20°C zu bleiben sehe ich als K.O.- Kriterium. Aber A. carolinensis ist auch die einzige aller Anolisarten, die eine wirkliche Winterruhe benötigen. Ggfs. wären Arten der kleinen Antillen eine Alternative...


    Gruß
    Horst

  • Hallo Horst,


    danke für deinen Input. Ich werde mich mal informieren, was es da sonst so für Anolis-Arten gibt. Alternativ hatte ich die Zwergbartagame in's Auge gefasst, ich bin aber doch eher Fan von Grünzeug und einem Hochterrarium. Da erschien mir der Rotkehlanolis zunächst ideal.

    :(

  • Hallo,


    wie bei der Aquaristik scheint es doch sehr extreme Unterschiede zwischen verschiedenen Echsen zu geben. Naja, Fisch ist auch nicht gleich Fisch. Ich werde nun alles nochmal auf Anfang schrauben und schauen, dass ich meine Temperaturmöglichkeiten mit den Möglichkeiten für die Terrariengröße aufschreibe und dann ganz gezielt nach Tieren suche, die dazu passen und die mir gefallen. Alles garnicht so einfach

    ?(

  • Leider kann ich meinen Beitrag nicht editieren, daher frage ich mit einem neuen:
    Anolis Sagrei finde ich optisch nicht ansprechend, zumal hier auch eine Winterruhe zu sein scheint.


    Vielleicht fokussieren wir uns in diesem Thread jetzt mal auf Anolis Roquet, den ich zudem in der Summus-Variante (blau) hier vor Ort bekommen kann (das ist mir immer wichtig). Die Haltungsbedingungen habe ich

    entnommen, ich hoffe, dass diese Infos zumindest grob stimmen (sobald ich die Möglichkeit sehe und einen Entschluss gefasst habe, werde ich mir entsprechende Literatur kaufen). Kann ich mir sicher sein, dass der Anolis Roquet keine Winterruhe benötigt und ich entsprechend dessen mit meinen gemessenen Temperaturen klar komme? Wie sieht es mit den anderen Punkten meines Eingangsbeitrags aus?

  • Schade dass sich kein aktueller Halter meldet...


    Von den Grundwerten sollte es schon hinhauen, wobei ich 35°c unterm Spot als hoch erachte. A.r. summus ist die Hochlandunterart, daher etwas kühler zu halten als Beispielsweise A.r.roquet.


    2 grundsätzliche Probleme sehe ich bei der Art:
    1) Die gute Vermehrbarkeit ( bis 30 Nachzuchten pro Jahr und Weibchen), bei eher geringer Tolerranz von Artgenossen bei gemeinsamer Aufzucht (ich hatte teilweise ganze Batterien von Aufzuchtbecken)
    2) Der dadurch bedingte hohe “Verschleiss“ von Weibchen, den man durch teilweise Trennung vom Männchen entgegenwirken kann.


    Ansonsten sind das mit die tollsten Anolis überhaupt.


    Gruß
    Horst

  • Hallo Horst,


    die Nachzuchtproblematik habe ich auch schon als solche identifiziert. Mein Plan war nun, konsequent auf die Anzeichen zu achten und die Eier danach akribisch zu suchen und "unfruchtbar" zu machen (also zu zerstören, einzufrieren o.ä.). Das ist, denke ich, die humanste Weise, dem Fortpflanzungstrieb der Tiere entgegen zu wirken. Ich hoffe, das ist auch in der Realität umsetzbar

    :)