pseudomonas aeroginosus (oder so)

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    Art/Gattung: Boa concstrictor ssp
    Geschlecht: weiblich
    Alter: 2 Jahre
    WF oder NZ: DNZ
    Terrariengröße LxTxH: 160x60x60
    Einrichtung/Bodengrund: Kokoshumus als Bodengrund, vorher war ne Styroporrückwand drin, Klettermöglichkeiten und Verstecke vorhanden
    Luftfeuchtigkeit: 60-80%
    Temperaturen (Tag, Nacht, Sonnenplätze, Temperaturunterschiede im Terrarium):24 kälteste und 35° wärmste stelle
    Beleuchtung (genaue Bezeichnung): vorher 100watt Glühbirne, jetzt wos kälter wird zusätzlich is nen 100w heizstrahler


    Ernährung: Ratten
    Verhalten: jetzt ruhiger als sonst.


    Bilder (Tiere/Terrarium...): ...



    weitere Anmerkungen / Fragen:


    Hallo, haben bei der Boa im Maul schleim entdeckt, der Halter war mit dem Tier beim Tierarzt und dieser hat nen abstrich gemacht. Heute kam dann der Befund: pseudomonas aeroginosus. (kam per Telefon die Nachricht, ob wir das jetzt so richtig wiedergeben?)


    Jedenfalls nach ein bisschen Googlen heißt das für uns Lungenetzündung? Die Tierärztin meinte sei ein schwerer Fall und schwer zu behandeln. Es gäbe Medikamente die nicht so gut sind aber weniger schädlich, und mittel die gut aber schädlich sein könnten. Das Tier soll nochmal hin (denke mal zur behandlung dann)


    Hat jemand mit dem Bakterium Erfahrungen und kann evtl sagen was da auf einen zukommt?
    wäre Nett wenn jemand was dazu sagen könnte.


    LG

  • Hallo
    Diese Bakterien können recht hartnäckig sein, muss aber nicht. Wie erfolgsversprechend das ist kann man so pauschal nicht sagen das hängt vom Zustand der Schlange auch ab. Ich hoffe ein Antibiogram wurde gemacht damit man weiß auf welche Antibiotika das Bakterium anspricht. In der Regel wird oft Baytril verwendet da dies für Reptilien am verträglichsten ist, aber oft schon resistenzen gibt und nicht oder nur eingeschränkt wirkt.
    Gruß Ben

  • genau das hat die Tierärztin wohl auch gesagt. (war ja nicht selbst dort mit dem Tier)


    von nem bekannten wurde auch schon zu Baytril geraten.


    Die TA möchte ja dass mein Nachbar mit seiner Schlange wieder ankommt. Aber ich halte das für keine gute idee, weils ja auch kälter geworden ist und er kein Auto hat, wenn er zb keinen findet der ihn fährt muss er mit der bahn fahren... naja. mal sehen.


    Danke dir jedenfalls für deinen Kommentar.


    LG

  • Hi


    Pseudomonas aeruginosa ist einer der häufigsten und hartnäckigsten bakteriellen Erreger bei Schlangen allgemein.
    Hauptauslöser sind oft Stress oder falsche Haltungsparameter.
    Es ist wichtig zu erfahren, durch welche Faktoren die Schlange primär zu der Erkrankung gekommen ist, denn eine erfolgreiche Heilung hängt von der Korrektur dieser Faktoren ab.
    Eine Pneunomie ist hierbei oft eine Folgeerkrankung einer Stomatitis (Maulfäule) und wird durch Aspiration infektiösen Materials ausgelöst.
    Eine Pneunomie kannst du sehr gut daran erkennen, das die Schlange ihr Maul, infolge von Atemnot und Schwellung der Schleimhäute, nicht mehr dicht schließt und es zu pfeifenden Atemgeräuschen kommt. Das ist auch beides bei einer Maulfäule zu beobachten.
    Die Schleimbildung wie von dir beschrieben, ist ein erstes Indiz dafür, aber noch kein Grund zur Panik, wenn das Maul noch geschlossen ist und das Tier
    noch Futter aufnimmt. Das wird aber spätestens bei fortschreitender Erkrankung eingestellt.
    Unbehandelt ist ein Tod der Schlange sehr warscheinlich. Und da komme ich auch schon auf den wichtigsten Punkt. Die Therapie.


    Baytril wird als klassisches Medikament von den meisten Tierärzten verwendet und ist auch gut anwendbar, bei Säugern.
    Der Stoffwechsel von Reptilien ist da deutlich langsamer und es kommt leider fast immer zu einer starken Schädigung der Nieren.
    Gerade Boiden sind da äußerst gefärdet.
    Das Baytril bekämpft auch hier sehr wirksam den Pseudomonas und beseitgt ihn. Er ist dann bei späteren Obduktionen nicht mehr nachweisbar.
    Allerdings sterben die Tiere kurz nach der vermeintlichen Heilung an Nierenversagen, was dann nur in einer Obduktion erkannt werden kann.
    Außreichende Wasserzufuhr, eventuell auch in größerem Umfang manuell, kann dem in seltenen Fällen entgegenwirken.
    Wie gesagt , gerade Riesenschlangen werden mit Baytril am Ende vergiftet.


    Aber es gibt eine Alternative. Marbocyl ist ein Antibiotikum welches nur in seltensten Fällen überhaupt Nebenwirkungen zeigt, selbst bei starker Überdisierung. Es ist außerdem äußerst wirksam bei gerade diesem Pseudomonas. Selbst Jungtiere werden sehr erfolgreich mit Marbocyl behandelt.


    Wenn die Infektion also noch nicht zu weit entwickelt ist, hat die Boa damit eine viel bessere Chance als mit Baytril. (das am besten ganz streichen, wofür auch immer )


    Hoffe ich konnte noch vor dem Baytril helfen


    Gruß
    Ingo

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Sethos1 ()

  • Hier noch die Dosierung des Marbocyls für Reptilien.
    10mg /kg Körpergewicht. Es ist praktischerweise oral zu verabreichen.
    Wieviele Tage therapiert werden muss, ist am besten mit dem Tierarzt zu besprechen.
    Eine Besserung sollte innerhalb der ersten 2 Tage erfolgt sein. (eigene Erfahrung bei juvenilen T.flavomaculatus mit 3 Gramm Gewicht)
    Wenn nach 4-5 Tagen nach Verabreichung eines Medikamets keine Besserung eintritt ist es sicher nicht das Mittel der Wahl
    und eine ander Therapie sollte erwogen werden.
    Was nach einer Woche nichts bringt, wird dies auch nach 2 Wochen nicht tun.


    Gruß