Beleuchtung für 1.1 Taubagamen

  • Hi zusammen


    Ich würde gerne wissen, was ihr von der Beleuchtung meines Taubagamen-Terrariums haltet. Hier die Angaben:


    Masse: 100x50x50cm
    Rückwand aus Styropor, Fliesenkleber, Abtönfarbe und Epoxydharz. Bodengrund aus Sand und etwas Lehm.


    Nun zur Beleuchtung:
    2 Metalldampflampen: 1 X-Reptile 70W Flood und 1 Bright Sun Desert 35W
    Eine 18W UV-Leuchtröhre 60 cm
    Ein Lucky Reptile Wärme-Spot 40W


    Ausser direkt unter den Lampen ist es im Terrarium zwischen 27 und 32 Grad.


    Was denkt ihr? Zu viel Licht? Zu wenig?


    Hier gibt's ein Bild, wie das Ganze aussieht.


    Vielen Dank schon mal für eure Einschätzungen und beste Grüsse,
    Florian

  • Hi und danke für das Feedback.


    So dunkel wie auf dem Foto ist es da nicht. Aber schon etwas weniger hell. Dort hat es auch am meisten Sand. Ich finde das eigentlich gar nicht so schlecht, weil sie sich da etwas zurückziehen können, um Ruhe zu haben oder etwas kühler/weniger hell.


    Aber vielleicht liege ich mit dieser Annahme falsch und sie brauchen überall gleissendes Licht :-)


    Beste Grüsse,
    Florian

  • Hallöchen Florian,


    ich bin wirklich überrascht das du mit den Leuchtmitteln überhaupt irgendwo im Terrarium 32° C schaffst (außer unter den Spots natürlich). Dann hast du aber bereits eine etwas erhöhte Zimmertemperatur, oder?
    Als Halterin dieser Agamen finde ich zumindest die Grundbeleuchtung dürftig, bei einem Glasterrarium und dem geringen Abstand, wirst du aber immer Probleme haben.
    Für UV Licht ist wohl gesorgt. Wie warm es bei dir unter den Spotplätzen tatsächlich wird, weiß ich nicht. Könntest du das bitte messen?


    Wie lange hältst du 1,1 Taubagamen in dem Terrarium?
    Ist der Sand so bereits 'fertig' oder klopfst du ihn noch fest? Darf ich auch fragen was für ein Behälter das in der Mitte ist?
    Für Taubagamen würde ich dir zu mehr Einrichtung und Sichtschutz raten. Die Rückwand sieht aber super aus und auch 2 echte? Tillandsien sorgen für ein besseres Klima. :thumbup:


    Viele Grüße,
    Melina


    edit:
    Ich habe die Anzahl der Tiere überlesen. Entschuldige das hat sich erübrigt ;)

    Agamidae, Agamen

    "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen." von Immanuel Kant

  • Hi Melina


    Danke für deine Einschätzungen und Anregungen.


    Zu deinen Fragen:
    - Zimmertemperatur ist tatsächlich nicht sehr tief, in der wärmeren Jahreszeit 23-26 Grad. Vielleicht ist es deshalb nirgends im Terrarium unter 27 Grad.
    - Zur Grundbeleuchtung: Die T5 UV-Röhre werde ich heute durch eine Tageslichtröhre ersetzen. Ist das dann noch zu wenig? Soll ich nochmals eine solche Röhre rein tun?
    - Wie messe ich die Temperatur am besten? Die normalen digitalen Thermometer schmieren nach 50 Grad meist ab bzw. zeigen nix mehr an. Habe mir gestern eines mit Messkabel gekauft und hoffe, das zeigt gescheit Daten an.
    - Ich halte die Taubagamen seit letzter Woche in diesem Terrarium. Wieso "Sand anklopfen"? ist das nicht natürlicher und für die Tiere besser "modellierbar" so?
    - Zum Behälter in der Mitte: Das ist die Badewanne. Ich habe da ca. 0.5 cm Wasser drin. Die Tiere planschen gerne darin, das Weibchen hat auch schon im Wasser übernachtet. Es hat einen Stein drin sowie eine Kunstpflanze und eine Korkröhre für den Ein-/ und Ausstieg.
    - Mehr Einrichtung ist geplant, werde mir noch mehr Gräser besorgen. Zudem müssen mehr Holzstücke bzw. Äste rein, da die Tiere die Rückwand nicht hochklettern können. Ich muss ihnen Verbindungsstücke zwischen den Vorsprüngen bauen. Habe die Kletterkünste der Kleinen wohl überschätzt :-)


    Beste Grüsse,
    Florian

  • Hallo Florian,


    also zu deinen Fragen

    Zitat

    Zimmertemperatur ist tatsächlich nicht sehr tief, in der wärmeren Jahreszeit 23-26 Grad. Vielleicht ist es deshalb nirgends im Terrarium unter 27 Grad.


    Dachte ich mir schon, ich habe etwas mehr Beleuchtung im Terrarium - ist zwar auch etwas größer aber auch besser isoliert - und muss bei kühleren Tagen noch zusätzliche Wärmequellen (Beleuchtung) installieren, damit mir die Temperaturen nicht in den Keller sacken.
    Habe die meisten Terrarien aber auch im Keller und je nach Lüftung meist ca. 20-21° C Raumtemperatur in den wärmeren Monaten im Jahr.
    Kühlere Stellen im Terrarium sind super und dürfen auch nicht fehlen, von daher ist dann alles in Ordnung ;)


    Zitat

    Zur Grundbeleuchtung: Die T5 UV-Röhre werde ich heute durch eine Tageslichtröhre ersetzen. Ist das dann noch zu wenig? Soll ich nochmals eine solche Röhre rein tun?


    Ich habe/hatte T5 Röhren im Einsatz, derzeit nur noch in wenigen Terrarien als Zusatzbeleuchtung.
    Ich mag die HCI-TS bzw. noch besser ist die CDM-TD, nicht mehr missen (klick).
    Im Vergleich zu 1-2 T5 Röhren erhältst du eine wesentlich bessere Lichtausbeute und die Tiere sind mit zusätzlichen CDM-R Spots wesentlich aktiver.
    Solange du die Taubagamen in diesem Terrarium halten möchtest, würde ich dir unbedingt zu einer weiteren T5 Beleuchtung raten. Etwas anderes kannst du aufgrund dem geringen Abstand zum Tier schwer verbauen. Zudem hast du noch eine Glasdecke die sich alles andere als gut und leicht bearbeiten lässt.
    Wie alt sind denn die Tiere?


    Zitat

    Wie messe ich die Temperatur am besten? Die normalen digitalen Thermometer schmieren nach 50 Grad meist ab bzw. zeigen nix mehr an. Habe mir gestern eines mit Messkabel gekauft und hoffe, das zeigt gescheit Daten an.


    Letzteres dürfte dann doch gut klappen. Bin auf die Ergebnisse gespannt.


    Zitat

    Ich halte die Taubagamen seit letzter Woche in diesem Terrarium. Wieso "Sand anklopfen"? ist das nicht natürlicher und für die Tiere besser "modellierbar" so?


    Das Substrat sollte jedenfalls aus einem Gemisch aus Lehm und Sand bestehen, auch kann ungedüngte Erde unter gemischt werden. So entsteht ein nach dem Austrocknen hartes Substrat und eignet sich zum Graben für kommende Wintermonate oder für das Weibchen zur Ablage der Eier. Im natürlichen Lebensraum der Taubagamen ist der Boden ebenfalls sehr trocken, hart und grabfährig.
    Daher gut mischen, 'anklopfen' oder pressen und trocknen lassen. Dies sollte aber alles ohne Besatz geschehen, sprich die Tiere auf das getrocknete Substrat setzten.


    Zitat

    Zum Behälter in der Mitte: Das ist die Badewanne. Ich habe da ca. 0.5 cm Wasser drin. Die Tiere planschen gerne darin, das Weibchen hat auch schon im Wasser übernachtet. Es hat einen Stein drin sowie eine Kunstpflanze und eine Korkröhre für den Ein-/ und Ausstieg.


    Gut gemeint aber bitte raus damit. Gewöhne deine Agamen daran, dass sie jeden (bei Jungtieren) bzw. jeden zweiten bis dritten Tag (bei Agamen ab ca. 1 Jahr) das Wasser während dem Sprühen von der Einrichtung lecken. Danach können sie sich auch noch unter den Wärmelampen erwärmen und trocknen. Auch die Einrichtung muss bis zum Ausschalten der Beleuchtung am Abend trocknen können. Eine zu feuchte Haltung - da gehört eine Übernachtung im Wasserbecken dazu - kann bei solch 'trocken lebenden' Agamen schnell zu Erkrankungen führen, wie beispielsweise Hautpilzerkrankungen, Verkühlung,...


    Zitat

    Mehr Einrichtung ist geplant, werde mir noch mehr Gräser besorgen. Zudem müssen mehr Holzstücke bzw. Äste rein, da die Tiere die Rückwand nicht hochklettern können. Ich muss ihnen Verbindungsstücke zwischen den Vorsprüngen bauen. Habe die Kletterkünste der Kleinen wohl überschätzt


    Solltest du getrocknete Gräser aus der Natur entnehmen, pass auf wenn du sie in feuchtes Substrat setzten solltest... da kann es schnell zur Schimmelbildung kommen, sollten die Wurzelballen nicht bald trocknen.
    Warum können die Tiere bei dir nicht die Rückwand hoch klettern? Meine ist relativ glatt und sie lagen bereits auf den höchst möglichen Plateaus. Aber es stimmt, die besten Kletterer sind Taubagamen wirklich nicht. :huh: Eine rauere Rückwand (Gemisch aus Sand, Farbe und Leim) hilft den kleinen roten Krümeln etwas.


    Sieh mal hier, da findest du mein Terrarium: Tympanocryptis tetraporophora

    Agamidae, Agamen

    "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen." von Immanuel Kant

  • Gut gemeint aber bitte raus damit. Gewöhne deine Agamen daran, dass sie jeden (bei Jungtieren) bzw. jeden zweiten bis dritten Tag (bei Agamen ab ca. 1 Jahr) das Wasser während dem Sprühen von der Einrichtung lecken. Danach können sie sich auch noch unter den Wärmelampen erwärmen und trocknen. Auch die Einrichtung muss bis zum Ausschalten der Beleuchtung am Abend trocknen können. Eine zu feuchte Haltung - da gehört eine Übernachtung im Wasserbecken dazu - kann bei solch 'trocken lebenden' Agamen schnell zu Erkrankungen führen, wie beispielsweise Hautpilzerkrankungen, Verkühlung,...

    Hallihallo,
    wie sich wechselwarme Tiere nachts "verkühlen" sollen würde mich mal interessieren ...
    Mal davon abgesehen, dass dieses riesige Wasserbecken sofort aus dem Terrarium verschwinden sollte, folgendes:
    Offensichtlich haben Taubagamen trotz ihres auf den ersten Blick recht trockenen Lebensraumes ein relativ hohes Feuchtigkeitsbedürfnis. Es wurde oft beobachtet, dass sie kleine Pfützen und auch fließendes Wasser aktiv aufsuchen um darin zu "baden". Auch suchen sie häufig zum Schlafen Stellen unter kleinen Pflanzen auf, was auf ein erhöhtes Feuchtigkeitsbedürfnis hinweisen könnte (Stichwort Mikroklima ...).
    Und auch in der australischen Steppe (die Viecher leben ja nun nicht im brutalsten Outback) ist es durchaus so, dass die relative Luftfeuchte des Nachts recht stark ansteigt, verbunden mit Taubildung besonders zum kühlen Morgen hin.
    Ich halte die putzigen "little red pebbles" nun auch schon ein paar Jahre und sprühe regelmäßig abends, wobei auch kleine flache Wasserschälchen mit 3 - 5 mm Wasserstand gefüllt werden und sich auf dem "Fels"plateau kleine Pfützen bilden ... bis jetzt völlig ohne jegliche Probleme ... und der Vermeidung von möglicher Dehydrierung der kleinen Körper.
    Nach dem Verhalten der Tiere diesbezüglich liegt sogar die Vermutung nahe, dass sie unter Umständen gewisse Mengen Feuchtigkeit über die Haut aufnehmen könnten, wissenschaftliche Untersuchungen gibt es dazu zwar nicht, aber andere Echsen aus ariden Lebensräumen sind hierzu in der Lage (z. B. Cordylus sp.).
    Pilzerkrankungen begründen sich nebenbei bemerkt eher in mangelnder Hygiene denn in Feuchtigkeit ...
    so long,
    Peter
    --> http://www.ms-verlag.de/index.php?1981&backPID=1981&tt_products=3676

  • Hallo,


    wieder im Lande und möchte zu dem Thema noch etwas schreiben.


    Zitat

    Hallihallo,
    wie sich wechselwarme Tiere nachts "verkühlen" sollen würde mich mal interessieren ...


    Verkühlen ist sicherlich das falsche Wort, jedoch können Atemwegskrankheiten auftreten u.a. auch Lungenentzündungen. Denke ich an meine Tiere, und die größeren Nachtabsenkungen bei ihnen, möchte ich diese Agamen nicht in den kalten Wasserbecken auffinden.
    Mein Terrarienboden hält nicht die ganze Nacht durch eine passende Wärme und kühlt eben auf Raumtemperatur ab.



    Zitat

    Pilzerkrankungen begründen sich nebenbei bemerkt eher in mangelnder Hygiene denn in Feuchtigkeit ...


    Bereits eigene Erfahrungen gesammelt?
    Ich hatte das Problem bei einem Pogona Weibchen.
    Laut Exomed Mitarbeiterin und Tierarzt war das Tier ansonsten gesund. Auf die Frage hin, wie und woher diese Erkrankung stamme, bekam ich als Antwort, möglich aufgrund zu feuchter Haltung.
    An der Hygiene dürfte es nicht gelegen haben, ansonsten wären meine ganzen Terrarien und Tiere davon betroffen - zwecks gleichem täglichen Pflegeaufwand, akribische Entfernung des Kotes usw. Ganz davon abgesehen, dass es auch verschiedene Hautpilzerkrankungen und wohl auch Ursachen dafür gibt, soweit mir bekannt und wie ich aufgeklärt wurde.
    Ist jedoch schon einige Jahre her und seit dem nie wieder Probleme damit gehabt.



    Danke Florian für die Antworten.

    Zitat

    --> Die Temperatur direkt auf dem Stein 29 cm unter dem Lampenglas beträgt 45-50 Grad. An wärmeren Tagen dürften das dann um die 55 Grad sein.


    "Unter dem Lampenglas" bedeutet so viel wie "über dem Stein - für die Tiere eine erreichbare Stelle"? Dann sind das doch gute Werte und für Wärmeplätze ist gesorgt.


    Zitat

    --> Die Wanne ist raus. Eine Trinkschale lasse ich aber drin.


    Dann achte darauf, dass du diese täglich mit frischem Wasser befüllst und ausputzt. Verschmutze Trinkbehälter können schnell zur Keimquelle für Bakterien werden.


    Zitat

    --> Ich hätte das auch anders erwartet. Ich habe Sand in die Farbe gemischt gehabt. Zudem die Wand nach dem Auftragen der Farbe und des Harzes mit Sand beworfen. Nach dem Trocknen auch noch mit Schleifpapier rauer gemacht. Hat nicht viel gebracht, sie können sich daran leider nicht festhalten. Ich baue jetzt mit Ästen Leitern und Brücken.


    Naja, wie gesagt sind auch bei mir die Agamen nicht die besten Kletterer, aber sie schaffen es, wenn sie es sich in den Kopf setzten, rauf und runter.
    Was du bei mir im Terrarium siehst, sind großteils Materialien aus der Natur (bis auf die gebohrten Steine und der weiße Stein als Sichtschutz)
    Alles andere findet man schon oft im eigenen Garten, Wald oder Steinbruch. Auch bei Gärtnereien kann man oft kostenlos Hölzer oder Gräser aus der 'Tonne' erhalten.


    Ich wünsche dir noch viel Glück und Erfolg mit deinen roten Krümeln, hoffe sie fressen auch dir die Haare vom Kopf :P, einen guten Appetit haben sie und begeistern dich weiterhin mit ihrem aktiven Wesen.


    Liebe Grüße,
    Melina

    Agamidae, Agamen

    "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen." von Immanuel Kant

  • Hi Melina


    Ich werdemehr Äste/Pflanzen rein tun, sodass sie alle Vorsprünge erreichen. Eine Seite ist schon fertig und der gute Herr hat sein Territorium heute Morgen bereits von ganz zuoberst überblickt.


    Was mir auffällt: Beide Tiere sind ungefähr gleich alt, also vom Oktober 2011. Das Männchen ist allerdings viel aktiver und allgemein aufgeweckter. Sie ist etwas schmächtiger und wesentlich ruhiger. Sie sitzt meist mit etwas schläfrigem Blick herum.


    Hat das mit dem Geschlecht zu tun? Oder hat sie einfach eine längere Eingewöhnungszeit nach dem Transportstress? Oder ist bei den Taubagamen einfach jedes Tier wieder von individuellem Charakter bzw. Temperament? Ich hatte bislang keine Taubagamen und kann das deshalb nicht ganz einordnen.


    Vielen Dank für eure Einschätzungen und beste Grüsse,
    Florian