"Zähmen" und andere Diskussionsthemen!

  • Hi,


    passt irgendwie auch gerade zum Thema.


    Mein neues Terrarium hat ein Volumen von 13 m³. Das ist für meine 1,2 sehr ordentlich.


    Nun habe ich Kontakt zu einer Dame in meiner Nähe (10 km entfernt). Sie hat ein Weibchen im Alter von 2,5-3 Jahren. Sie muss nun ein größeres Terrarium bauen, wird sich aber ab August beruflich verändern. Folge, das Tier muss weg. Es gab bisher unendlich viele Interessenten, aber nicht einen vernünftigen.


    Und nun? Was mache ich? Erstmal sehe ich mir das Tier am Freitag an. Sollte es passen, könnte ich es aufnehmen. Dann liegt mein Terrarium allerdings nur noch knapp über den Mindestmaßen. Mein Männchen hat allerdings ein Weibchen mehr und das Tier ein gutes Heim. Was ist also richtig?


    Wenn es passt, werde ich es auf jeden Fall aufnehmen, denn das Terrarium ist nun viel zu klein, und versuchen das Tier zu vermitteln. Wenn das Tier allerdings gut in meine Gruppe passt und eine gewisse Zeit bei mir ist, dann bring ich eine Abgabe wieder nicht übers Herz. Sollte sie nicht in die Gruppe passen, habe ich erstmal das alte Terrarium.


    Meine Freundin sagt ich kann nicht alle retten. Das habe ich ja mittlerweile auch einigermaßen eingesehen. Aber wenn das Tier nur einen Katzensprung entfernt ist und meine Hilfe so nah, dann kann ich nicht anders.


    Leider brauchen auch sehr sehr viele Weibchen ein gutes Heim und daher finde ich, dass man möglichst versuchen sollte ein Pärchen oder eine Gruppe zu halten.


    Gruß


    Thomas

    Varanus gilleni

    Varanus prasinus (sorong)

    South African Girdled Lizards

    Bengalkatze black tabby rosetted


  • ok, gebe mich geschlagen ;)


    Das sollst du doch garnicht ;)


    Das ist ein sehr komplexes Thema. Ich habe darüber schon oft und mit vielen gesprochen. Es gibt hier nicht richtig oder falsch bzw. nur schwarz oder weiß. Jeder muss für sich entscheiden was er für richtig hält.


    Ich persönlich appelliere immer für eine Gruppenhaltung. Man kann sie aber niemanden aufzwingen. Ich denke aber, dass man dafür gut argumentieren kann und somit überzeugen.


    Gruß


    Thomas

    Varanus gilleni

    Varanus prasinus (sorong)

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    Bengalkatze black tabby rosetted

  • Hi,


    ja mir tun nur immer die Männchen alle so Leid, z.B. die massiv kleinwüchsigen.
    War letztens wieder eines dabei, das war höchstens 20cm KRL und fast 3 Jahre alt.
    Da denk ich schon drüber nach, ob ich nicht mal ein Terrarium baue für ein so ein Exemplar, muss ja nicht für ein 2 Meter Tier sein.


    Aber dann badet man auch die Fehler von anderen Leuten aus. Kann man auch drüber diskutieren ob das richtig ist.


    LG

  • Hi.


    Im Prinzip ist jede "artgerechte" Unterbringung (ob nun 1 Einzeltier oder eine Gruppe) besser als die allermeisten Qualhaltungen bei unzähligen Leuten.
    Ein einzelnes Männchen in einer schönen Anlage halten ist also um Längen besser als ein Einzeltier oder eine Gruppe in miesen Bedingungen unterzubringen. Davon gibt es ja genug und davon würde man sich schonmal abheben. Allerdings wie Thomas sagt: Hält man ein Einzeltier gut, ist meist auch Platz in dieser Anlage für ein 2./3. Tier.


    Ich würde die Option mit den 2 einzelnen Männchen (nebeneinander) nicht mehr in Betracht ziehen, seitdem ich diesen Zustand selbst etliche Monate/Jahre hatte. Man kann eine vollständige Isolierung nicht hinbekommen und 2 ausgewachsene Männchen nebeneinander, das wurde mir sogar irgendwann auch zu gefährlich. Den Tieren tat es nicht gut (außer ihrer Optik), sie hatten immer nur den Feind von nebenan im Kopf (durch Geräusche, Geruch, Spiegelung im Fenster), ich musste imens aufpassen, dass keiner von beiden sein Terrarium verließ, denn als mir dies einmal passierte und sie sich Auge in Auge begegneten (nur getrennt durch eine Scheibe), ich dachte, das überleben die beiden nicht, die Scheibe nicht und ich auch nicht. Mit mehreren Wisch-Mops am Besenstiel und viel Angstschweiß und Mühe konnten mein Freund und ich den Ausreißer, der natürlich aufs höchste in Rage war (--> *muss Feind umbringen*) von der Scheibe wegtreiben/wegprügeln und zurück in sein "Abteil" treiben. Das alles ist echt kein Spaß, diese Tiere können einfach sau-gefährlich werden und sie waren es nicht nur zueinander, sondern irgendwann auch zu mir, weil ich das einzige war, wo sie es noch dran auslassen konnten.


    Gruß Sabine

  • wäre dann eine Alternative die Kastration bei Männchenüberschuß? Ich habe mich mit diesem Thema mal etwas näher befasst, und auch mit meinen TÄ darüber geredet. Was wäre besser, Einzelhaltung, oder 2 kastrierte Männchen?



    Gruß Marion

  • Ändert sich das Verhalten der (männlichen) Tiere nach einer Kastration so sehr das man Zweit Böcke zusammen in einem Terrarium setzen kann?


    und ist das bei jedem Reptil so?


    gruß Nico


    sorry das hier hier mal mit rein Frage aber lese sehr gespannt mit ohne das ich Interesse hege mir einen Leguan anzuschaffen.

  • Also laut meiner TÄ. ist das nicht 100% sicher. Die chirurgische Kastration ist ziemlich riskant, da dicht bei den Hoden eine Ader verläuft, und es zu starken Blutungen kommen kann. Aber zur Zeit wird die chemische Kastration getestet, da kommt ein Chip unter die Haut. Das soll eigentlich nicht schlecht sein.

  • Ich halte ebenfalls keine Leguane, lese trotzdem sehr interessiert in diesen Themen mit. Zu dieser chem. Kastration gibts da ne Erklärung, wie das mit dem Chip funktionieren soll? Ich kann mir das gerade gar nicht vorstellen...


    Smokey : nach einer Kastration werden die meisten Tiere im Verhalten ja doch ruhiger, aber ob man sie deshalb gleich gleichgeschlechtlich halten kann, wage ich zu bezweifeln. Wir haben ja im Kommentar von Bine schon gelesen, wie gefährlich es werden kann, wenn die nur sichtbar nebeneinander gehalten werden.

    LG Silke
    _____________________________________________________
    Je größer der Dachschaden, desto besser der Blick in die Sterne

  • Hallo,


    eine Kastration kommt bei gesunden Leguanen nicht in Frage.
    Auch die Fachliteratur ratet davon ab.
    Es ist ein riskanter Eingriff und ob sich das Verhalten ändert ist nicht sicher.
    Dann lieber zwei Terrarien bauen oder ein Männchen abgeben.
    Die Terrarien muss man dann eben in zwei verschiedenen Räumen unterbringen, man liest ja wie das bei bine abgegangen ist.


    LG
    Rica

  • In der Auffangstation München werden die männlichen Leguane kastriert, um sie wieder in Gruppen einzubringen. Diese Kastration ist allerdings chirurgisch, aber man hat damit schon viele Erfolge.
    Mit der chemischen Kastration werden die männlichen Hormone unterdrückt. Der Leguan wird "weiblicher". Aus diesem Grund sollte man das auch dann bei beiden Tieren machen lassen, da der "nicht Kastrierte" den anderen dann als Weibchen sieht. Der Chip muss allerdings regelmäßig erneuert werden. Er hält aber mind. 6 Mon.

  • Rica, ich rede nicht von der chirurgischen Kastration. Davon rät meine TÄ ab. Und sie ist eine gute fachkundige Tä, die in vielen Reptilienforen empfohlen wird.

  • Hallo,


    soweit ich weiß kann eine Kastration Erfolg haben, muss sie aber nicht. Ist bei jedem Tier individuell.


    Fraglich ist allerdings, ob es aktuell die Probleme löst, wenn man Männchen kastriert? Ich denke das Problem ist grundsätzlich nicht nur der Männchenüberschuss, sonder der Überschuss an Tieren allgemein.


    Warum soll ich mehrere Männchen zusammenhalten (kastriert!) oder ein kastriertes Männchen in meiner Gruppe integrieren, wenn der Markt mit Weibchen voll ist?


    Ich sehe die Problematik hauptsächlich im Überschuss dieser Gattung im Allgemeinen.


    Gruß


    Thomas

    Varanus gilleni

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