Unterschied in der Haltung

  • Hallo,


    Ich bin neu hier und spiele mit dem Gedanken mir einen Iguana anzuschaffen. Natuerlich habe ich jetzt angefangen mich zu infomieren. Da wir in den USA leben, waren meine Anlaufstationen, die ansaessigen Vets und Wildauffangstationen. Natuerlich habe ich auch begeistert im Forum gelesen.


    Jetzt muesst ihr mir aber etwas erklaeren. Mir fiel auf das hier im Forum darauf hingewisen wird, das der Iguana Temperaturen zwischen 23 C und fast 40 C benoetigt. Auch wird erklaert , das der Iguana bei laengerem Verlassens des Terrariums auskuehlen koennte, da er ja tropisches Klima benoetigt.


    So und nun kommt was ich nicht verstehe, sowohl in Florida und Texas gibt es wildlebende gruene Iguanas. Allderdings hatten wir in Florida diese Woche gerade mal 0 C. Das war auch keine extreme Ausnahme sondern kommt im Winter oefter vor. Auch ist in den Sommermonaten das Wetter dort nicht annaeherd tropisch. Meine Frage waere jetzt, wie kann der unterschied zwischen den der deutschen Haltun und der Haltung hier so extrem unterschiedlich sein ???


    Iguanas werden hier bevorzugt in Kaefigen gehalten und haben gerade mal eine Waermelampe mit dabei. Trotzdem werden die Reptilien bis ueber 2 m gross und bis zu 25 Jahre alt. Also keine Anzeichen von schlechter Haltung. Unter anderem kommt es auch haeufig vor, das Iguanas hier sehr Menschen bezogen leben, also live im Wohnzimmer auf der Couch. Im Forum wird aber davon abgeraten, da es zu stressig ist.


    Vielleicht kann mich jemand aufklaeren.........................


    Sabine

  • Hi,


    interessante Frage.


    Erstmal ist Florida ja recht groß und es herschen verschiedene Temperaturzonen.
    Mir ist bekannt, dass im Raum Miami viele Iguana wild leben, sich stark vermehren und teilweise schon eine Plage sind.
    In dem Bereich herschen im Winter aber über 20 Grad, allerdings in der Nacht auch deutlich weniger.
    Grundsätzlich sind diese Temperaturen zu gering.


    Die Natur zeigt aber, dass Iguana iguana anpassungsfähig ist. Es gibt auch Populationen die in Halbwüsten leben. Ob sich hier eine eigene Population entwickelt hat wäre eventuell möglich.


    Grundsätzlich würde ich Wildleben aber nie mit Terrarienhaltung vergleichen. Sie bekommen andere Nahrung und haben die natürliche Sonne. Eventuell können die Tiere dann auf das ein oder andere verzichten, was im Terrarium aber nicht der Fal l ist. Das zeigen tausende Beispiele!


    Aber spannend...


    Gruß


    Thomas

    Varanus gilleni

    Varanus prasinus (sorong)

    South African Girdled Lizards

    Bengalkatze black tabby rosetted

  • Zitat

    Grundsätzlich würde ich Wildleben aber nie mit Terrarienhaltung vergleichen.

    Das sehe ich genauso. In der Natur kommt es in einigen Gebieten vor, dass sehr anpassungsfähige Populationen irgendwo leben. Aber die Natur sortiert aus, die kräftigsten und anpassungsfähigsten Tiere überleben, ein Großteil geht vorher ein.
    Im Terrarium ist es so, dass sich viele schwächere Tiere unter den optimalen Bedingungen gut entwickeln können, die längst unter natürlichen Bedingungen gestorben wären. Deshalb würde ich nicht experimentieren wollen, in Deutschland ist nach jahrzehntelangen Bemühungen bekannt, unter welchen Bedingungen im Terrarium sich die Tiere am besten entwickeln. Gegenbeispiele sieht man leider häufig genug.
    Eine Auslese im Terrarium ist schließlich nicht erwünscht. Die Tiere, die wir einsetzen, werden gut gepflegt und ärztlich versorgt, um sie so lange wie möglich zu erhalten. Nicht die Stärksten sollen überleben, sondern möglichst alle. ;)

  • ...gestern hat mir das eine Arbeitskollegin auf den Pult gelegt...

    Hallo,


    in einem anderen Bericht habe ich gesehen/gehört das es eine Schutzfunktion ist (Winterschlaf!?).
    Klar sie fallen von den Bäumen, aber müssen nicht tot sein.

    LG P.m.Grandis
    1.1.0 Pogona vitticeps
    1.2.10 Pantherophis guttatus
    1.1.3 Phelsuma grandis
    1.6.11 Eublepharis macularius
    1.0.0 Chamaeleo calyptratus
    0.0.1 Sternotherus odoratus
    0.0.1 Trachemys scripta scripta
    0.0.1 Brachypelma smithi
    1.0.0 Cricetinae
    1.1.0
    Melopsittacus undulatus

    Abzugeben (PLZ 17089): Leopardgeckos, Phelsuma grandis, Kornnattern

  • Hi


    ...
    So und nun kommt was ich nicht verstehe, sowohl in Florida und Texas gibt es wildlebende gruene Iguanas. ...
    Auch ist in den Sommermonaten das Wetter dort nicht annaeherd tropisch. Meine Frage waere jetzt, wie kann der unterschied zwischen den der deutschen Haltun und der Haltung hier so extrem unterschiedlich sein ???...

    Finde ich jetzt einen hoch interessanten Beitrag, da ich in der Vergangenheit ja schon das ein o. andere Mal angemerkt habe, dass es selbst in den Herkunftsgebieten der Iguanas nicht immer 38° (die er ja angeblich braucht um zu verdauen) und mehr ist.
    Bin gespannt auf die Beiträge der Fachleute dazu! :]


    ...
    Iguanas werden hier bevorzugt in Kaefigen gehalten und haben gerade mal eine Waermelampe mit dabei...

    das glaube ich, doch was man von den Bestimmungen zur Tierhaltung, spez. von Reptilien in den USA, halten sollte, zeigt wohl die Schubladenhaltung von Schlangen, die in den USA gang und gäbe ist und so in einem kleinen Raum mehrere hundert "Riesenschlangen" gehalten werden können, sogar ohne künstl. Sonnenlicht!!!


    Gruss,


    Reinhold

    ____________________________________________________


    "Die Mehrzahl unserer Importe kommt von ausserhalb unseres Landes"! ::|:Zitat George W. Bush jun.; ehem. Präsident der USA d::o!


    Sollten sich Rechtschreibfehler einschleichen, so liegt das daran, dass ich zu schnell tippen will. Kennen wir doch alle! :]

  • Hallo,
    in Deutschland lebende Zauneidechsen überleben den Winter indem sie sich in Mäusegängen oder in sonstigen Erdhöhlen vergraben und bei ca. knapp über Null Grad Bodentemperatur dort versuchen irgend wie über diesen extremen Zeitraum hinwegzukommen. Bedeutet dies nun, dass man Zauneidechsen getrost bei ca 2°C jahrelang Tag ein Tag aus im Kühlschrank halten kann.


    Leguane haben natürlich einen gewissen Spielraum im Bezug auf Temperatur, Luftfeuchte, Ernährung. Jedoch hat vieles auch mit der Dauer zu tun inwieweit eine Tierart an der Grenze ihres Spielraums gehalten wird.


    In einem öffentlichen Forum muss man sehr vorsichtig sein mit Verallgemeinerungen, da leider viele "Halter" nicht in der Lage sind (selbst einfach gehaltene fachliche) Texte sinngemäß zu erfassen.


    Wenn ich schreiben würde, dass ich meine Tiere auch oft im Sommer eine Woche am Stück im Freigehege geghalten habe bei Nachttemperaturen von 15-17°C......heißt es leider sofort bei dem einen oder anderen, dass man Leguane bei 15-17°C ganzjährig halten kann..........


    Wenn man Leguane in Mittelamerika während ihrer Aktivitätphase live erlebt hat erkennt wie verdammt agil sie sein können....und dann gleichzeitig erzählt bekommt wie gut es dem "Stubenleguan" doch geht, der sein Leben in Zeitlupe verbringen muss....traurig.


    Ebenso darf man Deutschland nicht mit den USA vergleichen.......bitte einfach mal Im Atlas die Breitengrade vergleichen ;) , ebenso die Sonnenscheindauer in den Gebieten.


    Grüsse Berthold

  • Soetwas hatten wir glaube ich schon in etwa diskutiert gehabt irgendwann :)


    Meine Antwort darauf war, dass nicht alles was in der Natur klappt, auch gut ist. Mal angenommen die Tiere fressen in Natur viel Fleisch (krasses Beispiel, ist so ja nicht richtig ;) ) bedeutet dies noch lange nicht, dass dies auch optimal für sie ist.


    Der Mensch raucht auch obwohl er keinen sinnvollen Nutzen davon hat und weiß, dass es schädlich ist. Der Mensch isst ungesundes Essen etc. Aber wie schon gesagt ist nicht immer alles optimal, was nunmal durch den eigenen Willen getan werden kann.


    Bei den Temperaturen sehe ich es so, dass die Tiere durchaus es schaffen können den ein oder anderen Tag bei kalten Temperaturen zu überleben, aber dies ist alles andere als förderlich für ihre Gesundheit. Leguane werden ja in ihren ursprünglichen Gebieten schon selten über 10 Jahre alt und in Gebieten, die so kalt sind, wird die Lebenserwartung wohl deutlich niedriger sein.


    Wenn man die Mittel dazu hat ein Tier nach aktuellsten wissenschaftlich gestützten Gesichtspunkten zu halten (also geeignetes Futter, optimale Temperaturen etc.) dann sollte man es auch machen. Die Ausrede " In der Natur fressen sie doch aber auch nur dies und das" oder " In der Natur sind es auch selten so hohe Temperaturen/LF" sind nicht zu entschuldigen meiner Meinung nach!
    Also wer sich nicht so "penibel" an die vorgegeben Optimalbedingungen hällt, riskiert definitiv, dass der Leguan eher verstirbt bzw. seine Lebensqualität sinkt.


    So, das war mal meine Meinung zu der Sache


    Gruß Lukas

  • Hi,


    ...
    In einem öffentlichen Forum muss man sehr vorsichtig sein mit Verallgemeinerungen, da leider viele "Halter" nicht in der Lage sind (selbst einfach gehaltene fachliche) Texte sinngemäß zu erfassen.


    Wenn ich schreiben würde, dass ich meine Tiere auch oft im Sommer eine Woche am Stück im Freigehege geghalten habe bei Nachttemperaturen von 15-17°C......heißt es leider sofort bei dem einen oder anderen, dass man Leguane bei 15-17°C ganzjährig halten kann..........
    ...

    dieser Aussage kann ich mich zu 100% anschliessen! Es ist aber tatsächlich so, dass ich schon mit versierten Haltern / Halterinnen, die früher hier auch aktiv waren, genau darüber diskutiert habe und aktuelle Wetterdaten von verschiedenen Städten in Mittel- und Südamerika gepostet habe und die waren zu dieser Zeit bei rund 20 - 30°C und bekam zu hören, dass es in den subtropischen Gebieten, wo der Iguana nun mal lebt, dabei wissen wir ja wohl alle, dass er eben nicht nur in subtropischen Gebieten beheimatet ist, wärmer sei. Ich habe d.bzgl. auch schon einmal mit einem schweizer Halter gemailt, der sich die grosse Mühe macht, in seinerAnlage, welche wirklich beachtlich war, seinen Tiere eben genau solche Temperaturschwankungen, zu simulieren. Laut seiner Aussage waren seine Tiere alle immer sehr gesund und bei Nachzuchten war ein guter Anteil an weibl. Schlüpflingen vorhanden. Auf fotos konnte man darüber hinaus auch sehen, dass er wirklich schöne und kräftige Tiere hält. allerdinsg war / ist es wohl ein ganz schönerAufwand, diese Schwankungen zu simulieren, ohne es zu dunkel werden zu lassen. Er hat es mit verschiedenen Lampen, welche über verschiedene Stromkreise, zu unterschiedlichen Tagen, geschaltet wurden, bewerkstelligt.
    Wie schon von mir erwähnt, fände ich diese Thema äusserst interessant, doch leider ist es nun mal so wie Berthold schon gepostet hat, viele bekämen es in den falschen Hals und würden daraus ebenso falsche Schlüsse ziehen d::o! . So wie bei den immer wieder aufkeimenden Diskussionen über die Beleuchtung!


    ...
    ...Leguane werden ja in ihren ursprünglichen Gebieten schon selten über 10 Jahre alt...

    Was aber garantiert an der Nahrungskette liegt, in der sich der Iguana nun mal nicht an erster Stelle befindet, statt an schwankenden Temperaturen!


    Gruss,


    Reinhold

    ____________________________________________________


    "Die Mehrzahl unserer Importe kommt von ausserhalb unseres Landes"! ::|:Zitat George W. Bush jun.; ehem. Präsident der USA d::o!


    Sollten sich Rechtschreibfehler einschleichen, so liegt das daran, dass ich zu schnell tippen will. Kennen wir doch alle! :]

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