Amöben, Flagellaten bei Bombina orientalis

  • Hallo!


    Ich habe seit einiger Zeit das Problem, dass bei meinen Bombina orientalis vermehrt Amöben usw. auftreten. Bin deswegen auch andauernd beim Tierarzt, bzw. auch bei verschiedenen Tierärzten. Die Unken wurden jetzt auch schon zweimal mit Metronidazol behandelt, aber der ältere frisst schon wieder sehr schlecht und die Amöben sind immernoch in sehr hoher Stückzahl vorhanden, obwohl sie seit Ende Mai in Quarantäne ist und ich den Behälter täglich säubere.


    Meine Frage:
    Hat jemand schonmal Erfahrung mit diesen Parasiten gemacht, habt Ihr sie reduziert bekommen? Wenn ja, wie und wie lange hat das gedauert?


    Viele Grüße!

  • Hi!
    Es tut mir sehr Leid, dass deine Tiere unter diesen Parasiten zu leiden haben.
    Ich hatte vor kurzem auch Probleme mit Flagellaten und Würmern bei meinen amerikanischen Laubfröschen(Hyla cinerea). Bei einer routinemäßigen Kotprobe wurden Würmer bei allen drei Tieren festgestellt. Der Tierarzt behandelte sie alle mit einem winzigen Tropfen Wurmkur in den Nacken. Zwei Tage später stand ich wieder auf der Matte, weil nun keiner der drei mehr was fressen wollte. Einem der zwei kleineren Tiere ging es schon nicht mehr wirklich gut. Im Kot wurden nun Flagellaten gefunden.
    Häufig haben die Tiere nach einem starken Befall mit einer Parasitenart und nach deren Behandlung Probleme mit einem anderen Parasiten...(Würmer verhinderten in meinem Fall die Verbreitung der Flagellaten. Würmer waren nun abgestorben---> Flagellaten vermehrten sich rasant)
    Ich bekam nun auch Metronidazol mit, mit dem ich alle Tiere einmal am Tag behandeln sollte, sofern es keine negativen Nebenwirkungen hervorruft. Leider war der kleine Frosch, dem es am Tag zuvor schon so schlecht ging, am nächsten Morgen verstorben.
    Ich behandelte die anderen beiden an diesem Tag mit einem winzigen Tropfen Metronidazol in den Nacken. Am nächsten Tag ging es meinem zweiten kleinen Frosch auch wieder etwas schlechter, weshalb ich das Medikament nach Rücksprache mit meinem Tierarzt nicht mehr anwendete. Am Nachmittag verstarb dann leider auch der kleinste der ehemals drei Frösche.
    Am nächsten Tag kam ich zur Nachuntersuchung mit dem verbliebenen Frosch und in seinem Kot waren keine Parasiten mehr zu finden.
    Bei der Hystologie der beiden kleinen Frösche wurde festgestellt, dass der zuerst verstorbene an einer Blutvergiftung gestorben ist. Durch die toten Würmer im Darm des Tieres wurde dieser gereizt und es die Darmwand riss. Die Bakterien auss dem Darm gelangten ins Blut und so wurde das Tier vergiftet. Der kleine Frosch hat wohl das Metronidazol nicht vertragen, was leider die selbe Wirkung einer Überdosis hat.
    Meinem großen Frosch jedoch geht es wieder super und er ist aktiver und fressgieriger als früher.


    Ich kann dir nur raten, die Tiere(auch wenn bei Fröschen nur eingeschränkt möglich) möglichst trocken und warm zu halten. Flagellaten sind Geißeltierchen, die gerne im Wasser und in feuchten Böden leben und auch die meisten Amöben lieben es feucht bis nass. Außerdem würde ich mit meinen bisherigen Erfahrungen die Medikamente lieber einmal nachdosieren, als sofort mit einer relativ hohen Dosis anzufangen. Außerdem würde ich die Tiere immer(falls nich so wie so schon geschehen) jeweils einzeln in Quarantäneterrarien stecken, damit sich ein Tier mit weniger Befall nicht sofort wieder bei einem andren "ansteckt".


    Ich hoffe, dass dich meine Geschichte nicht abschreckt, sondern eher dazu animiert, sehr vorsichtig an die Sache heran zu gehen. Davon abgesehen waren beide Tiere, die bei mir gestorben sind, subadult. Ich denke, dass große Adulti mit so einer Behandlung viel besser klarkommen und natürlich auch die Dosierung der Medikamente einfacher ist. Ich wünsche dir auidf jeden Fall ganz viel Glück, dass deine Tiere wieder gesund werden.


    LG Binchen :426:

    Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es dir- für immer. Konfuzius

  • Oh mann, da hast Du ja das doppelte Leid erlebt...
    Und ich erkenne eigentlich alles wieder (bis auf das mit den Würmern).
    Ich sollte die zwei großen auch täglich mit einem Tropfen davon behandeln, ganz genau wie Du. Am zweiten Tag waren beide gaaanz dunkel und apathisch, daraufhin bin ich wieder zum TA, die Dosis wurde verringert. Am 3.Tag hab ich dann wieder ein Tröpfchen draufgeträufelt, abends sahen beide wieder super schlecht aus (hatten teilweise auch die Augen halb zu, die kleinere die ganze Zeit), waren regungslos und die kleinere lag auf dem Rücken!!!!!!
    Wir haben sie dann getrennt und die Kleine normal hingesetzt. Bei beiden war das Beinchen auf! Nachts hab ich nochmal geguckt, die Kleine hat beim Sprühen noch einmal kurz gezuckt, lag aber sonst immernoch regungslos da. Am Morgen war sie tot! Ich bin dann wieder zum TA (total verheult), Metronidazol wurde abgesetzt.
    Die große hat lange immernoch nicht gefressen, ich sollte sie zwangsernähren (weil der TA meinte dass sie noch viel zu munter wäre zum Einschläfern), habe es aber psychisch und auch sonst einfach nicht geschafft. Daraufhin war sie zweimal stationär beim TA und wurde dort zwangsernährt. Gefressen hat sie aber von selbst immer noch nicht.
    Irgendwann, als ich sie wieder bei mir hatte, fing sie wieder von selbst an zu fressen. Zum Glück (sonst hätte ich sie einschläfern lassen müssen).
    Nach ein paar Wochen und ein paar Kotuntersuchungen später hieß es sie sei wieder gesund und ich könne wieder neue dazusetzen.
    Habe mir dann zwei neue kleine geholt, aber alle drei getrennt voneinander immernoch in Quarantäne (Plastikbehälter mit nassem Zewa...) gehalten. Dann hab ich bei den Kleinen Kot untersuchen lassen, um zu gucken, ob bei denen alles ok ist.
    Von wegen, war es leider nicht. Da die Aussage vom TA schwammig war, bin ich zu einem anderen TA gefahren (das war am 17.08.). Kotuntersuchung von allen dreien getrennt.
    Ergebnis: Alle drei haben viel zu viele Amöben oder Flagellaten im Kot und jeder davon eine andere Art.
    Medikation: Dauerbaden in Metronidazol (allerdings eine viel geringere Dosierung) drei Tage lang, täglich frisch herstellen...


    Ich war zuerst sehr skeptisch und schon wieder den Tränen nahe aufgrund der schlechten Erfahrung...habe es dann aber gemacht.
    Sie haben es auch gut vertragen, aber die große (adulte) Unke frisst halt schon wieder schlecht bzw. auch viel zu wenig! Außerdem ist bei allen dreien der Kot immernoch breiig.




    Wie lange hat die Prozedur bei Dir insgesamt gedauert?

  • Hi!
    Na da haben wir ja ungefähr das Gleiche durch...
    Bei mir hat es von der Diagnose der Würmer bis zur endgültigen Genesung des einen(letzten) Frosches ungefähr eine Woche gedauert.
    Ich bin bei sowas auch immer eine totale Heulsuse, man liebt seine Tierchen halt...
    Ioch wünshce dir noch viel Glück, ihr packt das schon!
    LG Bine

    Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es dir- für immer. Konfuzius

  • Na das ging ja dann doch noch relativ flott. Die große ist jetzt schon seit dem 26.5. in Quarantäne...eigentlich, wie ich finde schon viel zu lange. Aber laut TA soll ich sie ja immernoch nicht wieder ins AquaTerra setzen.


    Danke für Deine Antworten!!!
    Viele Grüße!