Äste aus dem Wald - Fuchsbandwurm?

  • Oft heißt es ja, man sollte Äste und Stämme aus dem Wald holen. Viele meinen sogar, man bräuchte diese nicht extra in den Backofen geben oder mit kochendem Wasser übergießen.


    Jetzt frage ich mich und euch, wie ihr die Gefahr einschätzt, dass aus dem Wald mitgebrachte Gegenstände Erreger vom Fuchsbandwurm mit sich tragen.


    Der Fuchsbandwurm ist ja nicht gerade harmlos...

  • Hi,


    ich denke, der Fuchsbandwurm kann mit dem wechselwarmen Innenleben eines Reptils nichts anfangen, der braucht einen gleichwarmen Wirt...


    Grundsätzlich sind wohl die meisten bei uns vorkommenden Parasiten keine Gefahr für Reptilien... Reptilienparasiten sind sehr wirtsspezifisch.


    LG Jana

  • Grundsätzlich würde ich Terri-Einrichtung vorher immer desinfizieren. Kochendes Wasser, Backofen, aber auch spezielle Terraristik-Sprays sind hier eine gute Sache - sollte man besser nicht darauf verzichten!
    Ob jetzt speziell der Fuchswurm auf Reptilien geht, weiß ich nicht, aber auch andere Erreger oder Milben will man sich nicht einschleppen ...


    LG, Stefan

  • Wie groß ist denn die Chance, sich mit Holz aus hiesigen Wäldern tropische Schlangenmilben einzuschleppen?


    Solange man kein Holz einsammelt, das schon seit Monaten vor sich hingammelt, sollte es auch praktisch keine Probleme mit irgendwelchem Schädlingsbefall geben. Man kann aber ja sicherheitshalber die Rinde entfernen, das Holz heiss abwaschen und gut durchtrocknen lassen, bevor es ins Terrarium kommt.

  • Hi,


    so ist es... Nur nicht immer zuviel Vorsicht walten lassen. Wir wollen unsere Pfleglinge ja nicht verweichlichen... Tiere, die nie mit irgendwelchen Bakterien o.ä. Kontakt hatten, sind ruckzuck Todeskandidaten, wenn es dann doch mal dazu kommt, weil sie einfach kein intaktes Immunsystem haben.


    Ich nutze schon seit Jahren Äste und Bodengrund aus der Natur und hatte nie Probleme mit Schädlingen (Parasiten, Milben oder was auch immer)...


    LG Jana

  • hm, bei den stämmen in Menge und größe , wie ich sie brauche, geht das gar nicht mit dem desinfizieren. backofen fällt gleich flach, Unmengen an kochendem wasser auch, zumal ich sogar bezweifle, dass es tief genug eindringt, um etwas zu nützen, mit übergießen wird man da gar nichts erreichen und terraristikspray... weiß gar nicht, was das ist.
    Rinde entfernen (Borke eigentlich) finde ich nun auch schlecht, da die tiere diese ja zum klettern brauchen. somit fallen ja schon sämtliche möglichkeiten weg.
    Wegen der würmer, das könnte ich mir allerhöchstens vorstellen, dass da was dran ist. bandwurmeier etc. aber da man eh regelmäßig Kotproben machen läßt und im Zweifel entwurmt, halte ich das nicht für ein großes Problem. Man füttert doch den gesamten sommer über von draußen, das futter bekommt auch nicht steril.

  • Hallo du könntest wenn du die Äste sauber machen willst einen kleinen Dampfstrahler ,den man auch so im Haushalt verwendet nehmen , damit klappt das ganz gut , benutze ich auch manchmal wenn ich das Terrarium sauber mache , natürlich nicht wenn die beiden grünen drin sind ! gruß Susanna

  • Zitat

    Original von chuckwalla
    ... Unmengen an kochendem wasser auch, zumal ich sogar bezweifle, dass es tief genug eindringt, um etwas zu nützen, mit übergießen wird man da gar nichts erreichen


    ah doch, wenn Schädlinge dran sind, dann haben sie sich meist nicht ins Holz eingegraben, sondern sind oberflächlich zu vermuten. Schon heißes Wasser aus der Dusche wird vieles killen.


    Zitat

    Original von chuckwalla
    Rinde entfernen (Borke eigentlich) finde ich nun auch schlecht, da die tiere diese ja zum klettern brauchen.


    Stimmt! Würd ich auch dranlassen. (& Respekt, daß Du Borke und Rinde unterscheidest!)


    Zitat

    Original von chuckwalla
    ... Man füttert doch den gesamten sommer über von draußen, das futter bekommt auch nicht steril.


    Aber Du sammelst es sicher nicht auf der Hundewiese? Und wäscht es vor dem Verfüttern? So gaaanz sorglos handhabst Du das sicherlich auch nicht ... oder?


    Die Frage ist natürlich, wie gründlich ist noch sinnvoll? So wie Jaybee wäre mir zu riskant, aber stimmt schon: wenn mans in die falsche Richtung übertreibt, ist es sicher auch nicht toll.
    Und tropische Schlangenmilben ... meinst Du nicht, daß heimische Schlangenmilben auch lästig wären? Und außer Milben gibts da noch Flagellaten, Amöben, Clostridien, Gregarinen usw usw (oder einfach nur ein Pilz, der Dir Deinen hübschen Ast oder gar das schicke Holzterrarium zersetzt) ... Biodiversität vom Feinsten, an jedem Ast, in jedem Wald!


    Nö, ich denke, heißes Wasser (oder Dampfstrahler, gute Idee!) ist durchaus eine einfache Methode, Risiken zu minimieren, ohne dabei zu hysterisch zu werden. Muß aber letztlich jeder selbst entscheiden.


    Lieber Gruß!

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  • Zitat

    Original von RWZ
    meinst Du nicht, daß heimische Schlangenmilben auch lästig wären?


    Es gibt über 50.000 bekannte Milbenarten, von einer in Deutschland heimischen Schlangenmilbe wüßte ich nichts. Kannst Du das Kind beim Namen nennen?


    Selbst wenn es sie geben sollte, dürften sie wohl ebenso rar sein wie die heimischen Schlangen.


    Man kann sich an den Schädlingen festbeissen, die man sich potentiell mit Material aus dem Wald einfangen könnte... die sehr nützlichen kleinen Helfer, die man sehr viel eher mitbringt, werden aber erstaunlich oft ignoriert.

  • Hi,


    macht doch keine Welle um nichts!


    Frische Äste aus dem Wald unbehandelt ins Terrarium und gut ist.


    Haben schon soviele gemacht und bisher ist nie was passiert.


    Zumal, wie soll ein Fuchs auf einen Baum kommen? Denke dort ist er eher selten zu finden...


    Es könnte aber, was ist wenn,...


    Was ist wenn ich im Sommer von draußen Futter hole und irgendeiner an dieser Stelle ein paar Tage vorher was giftiges losgeworden ist???


    Es gibt Sachen, über die sollte man sich keine Gedanken machen.


    Gruß


    Thomas

    Varanus gilleni

    Varanus prasinus (sorong)

    South African Girdled Lizards

    Bengalkatze black tabby rosetted

  • Zitat

    Original von Thomas v. Baal
    Es gibt Sachen, über die sollte man sich keine Gedanken machen


    Eben! Drum heißes Wasser drüber, und ich muß mir keine Gedanken mehr machen, ob es eine heimische Schlangenmilbe gibt oder nicht ... ;)


    (PS.: und ja, ich kenn auch Leute, die sich was ins Terri eingeschleppt hatten ... hatten dadurch vieeel Arbeit, überbrühen jetzt auch ihr Zeugs ...)


    Wie auch immer ... LG, Stefan

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von RWZ ()

  • Zitat

    Original von RWZ
    Eben! Drum heißes Wasser drüber, und ich muß mir keine Gedanken mehr machen


    Mach das...

    Varanus gilleni

    Varanus prasinus (sorong)

    South African Girdled Lizards

    Bengalkatze black tabby rosetted

  • Hi,


    ich habe diesen Beitrag eine ganze Weile schmunzeln :) und manchmal stirnrunzelnd :2845: 8o verfolgt und habe mich bewusst heraus gehalten, weil ich mal sehen wollte, wie weit das hier geht. :D


    Zitat

    Original von RWZ
    ...


    Aber Du sammelst es sicher nicht auf der Hundewiese? Und wäscht es vor dem Verfüttern?
    ...

    Nein, ich hole mein Futter ebenfalls nicht von der Hundewiese sondern von da wo sich FUCHS und HASE "gute Nacht" sagen :D und dass ist ja dann extrem Riskant, wenn man allen Zweiflern glauben schenken darf und ja, ich wasche mein Futter natürlich vorher, aber leider nur mit kaltem Wasser, was zum abtöten von den gefährlichen Keimen usw. bestimmt nicht sehr behilflich ist 8)
    Also ehrlich, selbst wenn mal etwas eingeschleppt wird, frage ich mich, wie sehr Ihr eure Tiere beobachtet, wenn Ihr, wie sage ich es jetzt am besten, ja, so panisch reagiert?
    Regelmässige Kotproben, sollten Darmparasiten u.Ä. aufspüren und die beinahe tägl. Kontrolle der Tiere, während den Fütterungen und der Terra-Reinigung, sollte auch evtl. eingeschleppte Milben, schon im Frühstadium erkennen lassen und dann ist weder der Schaden, noch der Aufwand, um diese Tierchen wieder zu beseitigen, sehr gering!!!


    Darum halte ich es so wie Thomas es schon vorgeschlagen hat: "Ich mach mir keinen Kopp darum"! B:D und sofern Ihr eure Tiere ähnlich beobachtet, was man eigentlich erwarten und voraussetzen sollte, könntet Ihr es auch so machen und hättet ein paar Sorgen weniger ;)


    Gruss,


    Reinhold

    ____________________________________________________


    "Die Mehrzahl unserer Importe kommt von ausserhalb unseres Landes"! ::|:Zitat George W. Bush jun.; ehem. Präsident der USA d::o!


    Sollten sich Rechtschreibfehler einschleichen, so liegt das daran, dass ich zu schnell tippen will. Kennen wir doch alle! :]

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  • ach Ihr laßt regelmäßig den Legu-Kot untersuchen? Meine Güte wie panisch ... fast schon paranoid B:D


    sorry, verzeiht den Zynismus, aber die Frage mit Keimgefahr bzw. der Hinweis mitm Überbrühen ist wohl legitim ohne daß einem gleich Panik unterstellt wird? Wo is denn da Panik, wo is da ein übertriebener Aufwand? Wie gesagt, ich kenne Gegenbeispiele, sind auch keine Tollpatsche, sondern erfahrene Halter. Sind die lächerlich oder blöd, bloß weil Ihr eine andere Ansicht habt? Und nebenbei bemerkt: zwischen den Extremen "sorglos" und "paranoid" gibt es das ganze weite Feld gemäßigter menschlicher Vorgehensweise.


    Manche Leguan-Oberprofis geben zwar Supertips (die Ratschläge hier im Forum sind ehrlich Gold wert!), aber neigen hin und wieder ein bischen zu übertriebener Arroganz, wie (nicht nur) ich empfinde. Das ist nervig und hilft einem Neuling keineswegs, seine Zweifel zu beseitigen. (Ich will da wirklich nicht auf den Putz hauen, aber leider zieht sich das so ein bischen durch das ganze Forum und ... nervt ...)


    So, trotzdem ernstgemeint: Lieber Gruß, Stefan


    Sicherheits-PS für Zynismusresistente:
    ... und ja, ich weiß, daß regelmäßiges Untersuchen von Kotproben zum Standardprocedere gehört. Soll man tun!
    ... und ja, es ist mir klar, daß man das Futter nicht heiß überbrüht (Brennessel ausgenommen), damit es nicht sofort labbrig und welk wird.

  • Realität: Fotos aus diesem Thread: Neubau für Rocky (etwas runter scrollen)


    Wie soll man da die Backofen-Methode anwenden? Und selbst die Wasserkocher-Methode und dann Überbrühen mit heißem Wasser wäre ein Aufwand, der für mich einfach nur sinnlos ist.
    Ich hab lediglich Schnecken grob abgebürstet, die sich während der paar Tage Lagerung an das Holz gesetzt hatten. Dann wurden die Stämme eingebaut.


    Zecken habe ich im Sommer fast täglich im Grünfutter gehabt + die krabbelten dann auch im Kühlschrank herum 8o


    Was machen denn Hunde- und Katzenbesitzer mit ihren Tieren, die täglich Freigang in der Natur haben? Wo steckt ein Hund überall seine Nase rein? Beim Stöckchen-Werfen im Wald: wer entkeimt da vorher das Stöckchen?


    Kinder spielen draußen und nehmen auch viel in den Mund.


    Meine Pferde sind im Sommer täglich mit neuen Zecken bestückt, die ich dann entferne. Soll ich ihnen Weidegang verbieten, weil eventuell eine Zecke eine Krankheit übertragen könnte?


    Ich denke, man kann das ganze Thema mit den Parasiten/Keimen/Infektionen in Spe, die aus der Natur möglich sind, einfach so als gegebenes Risiko hinnehmen, hoffen, dass es einen nicht erwischt und wenn doch, muss man eben behandeln.


    Gerade für Reptilien sehe ich das Risiko, von heimischen Parasiten aufgesucht zu werden, als noch geringer an als bei den heimischen "normale" Haustieren, die viel mehr Natur-Kontakt haben. Dennoch ist die Hysterie mit der "sterilen" Einrichtung in Terrarien unter den Haltern total verbreitet. Man sollte vielleicht die Ursache darin dort suchen, wo sie wirklich begründet ist: Zubehör aus dem Zoofachhandel ... und nicht bei der Erde aus dem Garten oder beim Baumstamm aus dem Wald!


    Gruß Sabine