Trimeresurus albolabris (Weißlippen-Bambusotter)

  • Unterarten

    • Trimeresurus albolabris albolabris
    • Trimeresurus albolabris insularis
    • Trimeresurus albolabris septentrionalis

    (Quelle: http://www.embl-heidelberg.de/~uetz/families/taxa.html)

    Lebensraum

    Die Weißlippenbambusotter kommt in Berg- und Regenwäldern von Indien über Burma und Thailand bis nach Sumatra und Borneo, Nepal, Süd-China, Taiwan vor. Dort lebt sie in Büschen und Bäumen.

    Kennzeichen

    Diese grün gefärbten Tiere haben einen, meist weißen, Längsstreifen der sich über beide Körperseiten zieht. Dieser Streifen ist bei männlichen Tieren stärker ausgeprägt als bei weiblichen, wobei er bei weiblichen Tieren oft nicht einmal auftritt. Manchmal kann man auch dunkle Querstreifen erkennen (z.B. nach der Fütterung).


    Die Bauchschuppen sind gelblich bis hellgrün gefärbt, teilweise auch weiß.


    Der Greifschwanz ist rot bis bräunlich gefärbt, oft zucken die Tiere damit wenn sie sich bedroht fühlen.


    Der Kopf setzt sich deutlich vom schlanken Körper ab, weibliche Tiere werden meistens kräftiger und größer als männliche Tiere.


    Diese Art wird kaum größer als 60-70cm, mein adultes Weibchen hat eine Körperlänge von ca. 60cm.

    Verhalten

    Mein Tier ist zum größten Teil nachtaktiv, es liegt eigentlich immer auf einem Ast in einer Position aus der es sehr schnell zu beißen kann, falls mal Gefahr droht oder eine Maus vorbei läuft usw.. So verhält es sich eigentlich sehr ruhig, beim sprühen schnappt es evtl. mal zu oder zuckt mit dem Schwanz, aber es ist auf dem Haken sehr gut zu halten. Dadurch das es so einen gut ausgebildeten Greifschwanz hat hält es sich beim rausholen aus dem Terrarium oft an Ästen fest, aber da gibt es einen Trick unzwar den Schwanz einfach mit einem 2. Haken berühren und das Tier lässt eigentlich sofort los.

    Haltung

    Terrarium

    Ich halte mein adultes Weibchen in einem 80x70x100cm großem Terrarium, dort wär aber locker Platz für ein weiteres Männchen. Die Einrichtung besteht aus vielen Ästen und einer üpigen Bepflanzung, einem großen Wasserbecken (wobei die Tiere meistens das Sprühwasser von den Pflanzen, Wänden und sich selber trinken).
    Als Bodengrund benutze ich ein Gemisch aus Torf und Sand.

    Technik

    Als Beleuchtung und Heizquelle benutze ich eine 50W HQL-Lampe und einen Spot (der allerdings die meiste Zeit aus ist), ausreichend währen aber auch 1-2 Leuchtstoffröhren und ein Spotstrahler mit entsprechender Wattzahl, diese sollten (wenn sie im Terrarium montiert werden) mit einem Schutzkorb gesichert werden.
    In der Nacht beheize ich das Terrarium nicht.

    Futter

    Ich füttere mein Weibchen alle 14-21 Tage mit 1-2 adulten Mäusen. Diese werden immer gierig gefressen, nach dem Biss hält sie die Mäuse fest und wartet bis sie tot sind.

    Klima

    In meinem Terrarium habe ich eine Tagestemperatur von ca. 27-30°C, in der Nacht halte ich sie bei Zimmertemperatur, das heißt 20-24°C. Die Luftfeuchtigkeit liegt meistens bei 60-80%, tägliches Sprühen ist meiner Meinung nach wichtig.

    Gift

    Das Gift wird in vielen Berichten als „mittelstark“ beschrieben, dazu möchte ich mich nicht äußern da sich das Gift bei jedem Menschen anders auswirkt, weitere nützliche Infos zum Gift (Zusammensetzung, Wirkung) kann man auf www.toxinfo.org anschauen.

    Sonstige Infos

    Diese wunderschöne Art wird oft als „Einstiegstier“ für die Giftschlangenhaltung empfohlen, ich selber habe auch den Einstieg in die Giftschlangenhaltung mit einer Trimeresurus albolabris gewagt. Das Problem ist, sehr viele Jungtiere neigen dazu das Futter zu verweigern und viele „Züchter“ verkaufen sie trotzdem als futterfest (besonders auf Börsen ist die Gefahr sehr hoch). Ich empfehle da schon eher semiadulte oder adulte Tiere für den Einstieg, weil da das Risiko sehr klein ist das man ein Tier hat das nicht frisst.


    Ich selber werde diese Art nicht züchten aus den oben genannten Gründen, dazu kommt das man Nachzuchten dieser Art fast verschenken muss damit man nicht auf ihnen sitzen bleibt.


    Zusammengefasst würde ich sagen das diese Art (solange man ein fressendes Tier hat) in der Haltung sehr unproblematisch ist, auch auf dem Haken bleiben sie relativ ruhig.


    Ich will ausdrücklich darauf hinweisen das es sich hierbei um eine Giftschlange handelt und ist somit nicht für Anfänger geeignet.


    Ein Biss dieser Art kann, wie bei jeder anderen Giftschlange auch, tödlich enden.


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    cya...
    Fabian

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  • Hallo,


    hast du eigentlich irgendwelches Serum zu Hause? Für den Fall der Fälle, oder ist bei dir eine kompetente Klinik in der Nähe? Wär super wenn du über den Sicherheitsaspekt bei Giftschlangenhaltung auch noch was schreiben könntest.


    grüße

  • Hya!


    Nein ich lager kein Serum zu Hause, das wäre erstens sehr teuer und es ist zweitens nicht begrenzt haltbar, müsste also immer erneuert werden.
    Wenn Serum benötigt wird wird es aus einem Serumdepot per Hubschrauber eingeflogen.


    Ich habe es bei mir so gemacht, ich habe an der Zimmertür ein Warnschild das sich in dem Raum giftige Tiere befinden und das betreten des Raumes von unbefugten Personen untersagt ist. Alle Terrarien sind abgeschlossen und die Terrarien in denen sich giftige Tiere befinden haben einen orangen Warnaufkleber mit einem Totenkopf drauf.


    Dann bin ich auf Toxinfo.org gegangen und habe zu den entsprechenden Arten die Informationen zum Gift ausgedruckt, diese liegen in Klarsichthüllen neben den Terrarien und sollen im Notfall mit ins Krankenhaus genommen werden damit die Ärzte wissen was los ist.


    Wenn ich die Tiere füttere oder umsetze, hat sich kein anderer im Raum zu befinden, und wenn ich nicht im Raum bin schon garnicht. Auch sind Fenster und Türen verschlossen wenn ich mich nicht im Raum befinde.

  • Na das hört sich doch vernünftig an. Spiel nämlich selber mit dem Gedanken mir nen DiamontBack zuzulegen, müsste dafür nur einen extra Raum ausstatten, da mir das ganze im Wohnzimmer zu gefährlich ist und ich in Bayern dann wohl auch Probleme bekommen würde. Hab schon von Leuten gehört, daß dann die Türe des Zimmers mit einer Schwelle versehen werden muss, um die Fluchtmöglichkeiten weiter einzudämmen. Und eine Schwelle in der Wohnzimmertür sieht wohl scheiße aus. Mal schaun wie ich das hinbekomme.


    grüße

  • Das sicherste wäre wenn du dir einen Mentor suchst, der dir vorher evtl. das wichtigste zeigt, wie du mit den Tieren umzugehen hast und zu dem du gehen kannst bei Problemen.


    Crotalus atrox ist eine schöne Art, allerdings wird sie ziemlich groß und hat auch ein sehr starkes Gift.
    Aber bei der richtigen Vorbereitung dürfte auch das kein Problem sein.


    Wenn jetzt jemand kommt der fragt "Wie viele Jahre hälst du schon Schlangen oder welche Arten hast du schon gepflegt", da muss ich sagen das ist Schwachsinn es kommt eher darauf an wie man an dieses Thema ran geht, es gibt Leute die sind nach 15 Jahren Schlangenhaltung noch nicht in der Lage dazu.


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    cya...
    Fabian

  • Hallo vielleicht kannst du mir ja noch ein paar Tips zur Haltung von Trimis geben. Ich bin am überlegen, ob ich mir ein Männlein zulegen soll. Das wär meine erste "richtige" Giftschlange. Hatte bis jetzt nur Würger und Trugnattern. Würde mich sehr über ein paar Tips freuen. DANKE im Voraus.

  • Was für Tipps?


    Ich kann dir nur raten am besten erfahrene Giftschlangenhalter in deiner Nähe zu suchen, die dir den umgang mit diesen Giftschlangenbeibringen.
    Dann über die Bedingungen in deinem Bundesland informieren, über die Sicherheitsvorkehrungen und zusätzliches Werkzeug.


    Dazu rate ich dir noch Tiere bei einem Züchter zu holen den du evtl. schon etwas kennst, denn Trimeresurus albolabris Babys neigen sehr häufig dazu nicht von alleine zu fressen.

  • Hier mal ein Bild vom neuen Trimeresurus-Terrarium:


    Größe:
    80x70x100


    Beleuchtung/Beheizung:
    50W HQL,
    60W Spot (< z.Z. nur HQL an)


    Bepflanzung:
    1x Ficus benjamini
    1x Efeu tute
    4x Ficus pumila


    sonst. Einrichtung:
    ein paar Äste (Ficus benjamini dient auch als Klettermöglichkeit)
    ein Wasserbecken (nicht auf dem Bild zu sehen).