Care Sheet - Pogona vitticeps

  • Gezeichnet: © 2008/11 Baurecht Melina (Username: dark_beauty_)

    ( Update: 24. März 2012 )

    Inhalt

    1. Systematik - Trivialname, Schutzstatus
    2. Verbreitung und Lebensraum
    3. Beschreibung - Färbung, Aussehen, Größe, Alter
    4. Mindestanforderungen - Österreich / Deutschland
    5. Terrarium (LxTxH cm) - Einrichtung, Bodengrund, Pflanzen, Ausstattung
    6. Beleuchtung - Grundbeleuchtung, UV-Beleuchtung, Wärmestrahler
    7. Temperatur
    8. Luftfeuchte
    9. Ernährung - Lebendfutter, Grünfutter, Supplementierung
    10. Verhalten
    11. Besatz - Anzahl von Tieren in einem Terrarium
    12. Geschlechtsbestimmung
    13. Winterruhe - Einleitung, Dauer der Winterruhe
    14. Zucht
    15. Häutung - Häutungsprobleme
    16. Sonstiges - Akzeptanz dem Menschen gegenüber, Schließen der Augen
    17. Literatur

    Pogona vitticeps, Streifenköpfige Bartagame

    Pogona vitticeps
    (AHL 1926)




    arrow.png 1. Systematik


    Klasse: Reptilien (Reptilia)
    Ordnung: Schuppenkriechtiere (Squamata)
    Unterordnung: Echsen (Sauria)
    Familie: Agamen (Agamidae)
    Gattung: Bartagamen (Pogona)
    Art: Streifenköpfige Bartagame (Pogona vitticeps)



    1.1 Trivialname

    D: Streifenköpfige Bartagame / Australische Bartagame
    E: Central Bearded Dragon



    1.2 Schutzstatus

    Kein Schutzstatus
    In Österreich meldepflichtig

    hr.png




    arrow.png 2. Verbreitung und Lebensraum


    Das natürliche Verbreitungsgebiet von Pogona vitticeps erstreckt sich über Teile des Northern Territory, Queensland, Victoria, New South Wales wie auch South Australia.

    Ihr Lebensraum ist zumeist karge und trocken. Sie leben in Savannen, Busch- und Grassteppen wie trockenen Wäldern. Sie nutzen durchaus erhöhte Aussichtspunkte und Verstecke.
    Die Böden, Lehm- und Steinböden sind sehr hart und eignen sich zum graben.

    hr.png




    arrow.png 3. Beschreibung


    Die Färbung der Agamen umfasst ein weitläufiges Schema von grau, (hell) braun, gelb/orange und rot.

    Sie besitzen einen (horizontal) abgeflachten dreieckigen Kopf, welcher spitz zusammenläuft, wie auch auf der Kehlhaut befinden sich unterschiedlich große Stachelschuppen. Ein abspreizen des Bartes ist durch das Zungenbeinapparates möglich.

    Pogona vitticeps zählt zu einer der größten australischen Bartagamen. Sie besitzen eine KRL von ca. 20-25 cm, weitere 30 cm entfallen auf den Schwanz (GL von 50-60 cm), unsere Nachzuchten bleiben meist etwas kleiner.

    Pogona vitticeps können bei gute Haltung leicht über 10 Jahre alt werden.



    Pogona vitticeps, Schuppen

    hr.png




    arrow.png 4. Mindestanforderungen


    (Österreich: Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien Anlage3-1 vom 17. Dezember 2004.pdf)

    Anzahl und Größe der Tiere Grundfläche m² Höhe m zusätzliche Fläche für
    jedes weitere Tier m²
    1-2 Tiere, bis 12 cm 0,40 0,40 0,10
    1-2 Tiere, 12-20 cm 0,60 0,50 0,20
    1-2 Tiere, 20-40 cm 0,80 0,60 0,30
    1-2 adulte Tiere 1,00 0,80 0,40

    (Deutschland: Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien vom 10. Januar 1997.pdf)
    Gehegegröße für 1,1 (L x B x H) in KRL: 5 x 4 x 3
    Bei jedem weiteren Tier sollte 15 % der Grundfläche hinzukommen, wobei die natürliche Sozialstruktur zu berücksichtigen ist.

    hr.png




    arrow.png 5. Terrarium (LxTxH cm)


    Die vorgeschriebenen Mindestanforderungen bei Halbwüsten-/Steppenterrarien für Pogona vitticeps sind meines Erachtens viel zu gering bemessen.
    Ich empfehle für 1-2 Tiere, Terrarien von 160x80x80 - 180x80x100 cm. Falls genügend Platz vorhanden ist, können natürlich auch größere Terrarien angeboten werden.



    5.1 Einrichtung

    Bartagamen sind Bodenbewohner, dessen ungeachtet platzieren sie sich auch an höher gelegenen Orten im Terrarium und nutzen Klettermöglichkeiten wie Wurzeln, Äste und Korkrinden/-röhren. Diese werden im Terrarium befestigt, was ein Untergraben oder Umkippen, durch die Agamen, verhindert.
    Steine können beispielsweise unter Wärmelampen platziert werden (Sicherung am Boden), wodurch sie als natürliche Heizsteine fungieren.



    5.2 Substrat

    Ein grabfähiges Bodensubstrat aus einem Sand-Lehm-Gemisch, wird ca. 15-20 cm hoch aufgeschüttet. Es kann hierfür gewöhnlicher Spielkistensand (ohne Zugaben von Ölen) aus dem Baumarkt verwendet werden. Auch die Zugabe von Erde ist kein Problem, solange das Bodensubstrat sich zum Graben eignet.

    Während der Paarungszeit werden einzelne Stellen bis über 40-45 cm aufgeschüttet und feucht gehalten.



    5.1 Pflanzen

    Pogona vitticeps benötigen nicht zwingend Pflanzen als Einrichtungsgegenstände, diese sind hauptsächlich optische Merkmale für unser Auge. Sie werden von den Agamen als zusätzliche Liegeflächen, Verstecke genutzt, oder von ihnen verzehrt.
    Achtung: Keine giftigen oder spitzen Gegenstände im Terrarium integrieren!



    hr.png




    arrow.png 6. Beleuchtung


    Bartagamen sind heliophile Tiere und besitzen spezielle, zugleich für uns auch teure, Beleuchtungsansprüche. Die im 'Zoofachhandel' oft empfohlene Beleuchtung ist für diese Agamenart gänzlich ungeeignet. Weiteres wird durch die Wärme die Verdauung der Agamen angeregt. D.h. werden Bartagamen zu kalt gehalten, besitzen sie keine Möglichkeit sich aufzuwärmen, kann es zu Verdauungsproblemen kommen.

    Beleuchtungsbeispiel für 1-2 Pogona vitticeps mit einem Terrarium von 180x80x100 cm (LxTxH)



    6.1 Grundbeleuchtung

    Die Grundbeleuchtung sorgt für die nötige 'Helligkeit' in unseren Terrarien. Sie trägt kaum zur Wärmeentwicklung und zur UV-Strahlung bei.
    Sie sollte bei oben genannten Maßen aus mind. aus 2-3 HQI/HCI/CDM 70-150 Watt (beispielsweise Einbaustrahler) bestehen.
    Zudem kann man noch T5 Balken zum Ausleuchten von Schatten verwenden.

    Darauf zu achten ist, dass man Leuchtmittel mit der Bezeichnung "NDL" (neutralweiss ~ 4.200 K) oder "D" (Tageslicht ~ 5.200 K) verwendet, welche 'weißes Licht' abstrahlen.



    6.2 Wärmestrahler

    Sie erzeugen - durch die von ihnen produzierte Wärme - für die Tiere lebensnotwendige Wärmeplätze.

    Entweder verwendet man mind.
    3-4 HCI/CDM 70/150 Watt Spot (10°) NDL/D Leuchtmittel (je nach Abstand zum Tier) und/oder
    3-x Spot-Lampen um die 60-120 Watt (in jedem Baufachhandel erhältlich, z.B. von Philips oder Osram) - Jedoch ist eine zusätzliche Beleuchtung durch Halogenmetalldampflampen notwendig, da normale Glühspots ein zu 'dunkles/gelbes Licht' (2.700 K bis 2.900 K) abgeben.
    Pogona vitticeps, Beleuchtung


    Vergleich von Quecksilbermetalldampflampen (Spots) und Glühlampen (Spots)

    Philips Mastercolour 70W 10° CDM-R PAR 30 / 942 = NDL = 4200 K = Neutralweiss (links)
    Philips Spot 70W 2.700 K bis 2.900 K (rechts)

    Man erkennt mit dem menschlichen Auge, dass die Mastercolour (links) den Wärmeplatz wesentlich heller erleuchtet.


    Vorteile:

    HQI/HCI/CDM

    • Besitzen eine bessere Farbtemperatur (Kelvin = K) (NDL, D sollte angestrebt werden) welche für Agamen aus Halbwüsten-Steppenregionen wesentlich ist
    • Besitzen deutlich mehr Lumen (je nach Watt Zahl variabel) wodurch ein sehr heller Lichtkegel sichtbar ist
    • Besitzen eine wesentlich längere Lebensdauer (siehe Verpackungshinweis des Herstellers)
    • Zusätzliche Strahler für die Helligkeit am Wärmeplatz werden nicht benötigt. (Grundbeleuchtung ist dennoch erforderlich!)

    Glühlampen

    • Benötigt kein Vorschaltgerät
    • Billige Anschaffungskosten von Leuchtmittel
    • Erwärmen das ganze Terrarium, nicht nur die Wärmeplätze


    Nachteile:

    HQI/HCI/CDM

    • Teure Vorschaltgeräte und Leuchtmittel
    • Eigene Fassungen (je nach Leuchtmittel) werden benötigt
    • Erwärmen nur punktuell. Zusätzliche Glühlampen-Spots könnten notwendig sein.

    Glühlampen

    • Vergleichsweise, sehr kurze Lebensdauer
    • Für unsere Agamen besitzen sie ein sehr 'schlechtes Licht'
    • Dienen ausschließlich nur zur Wärmebildung
    • Müssen knapp über den Wärmeplätzen hängen, damit diese punktuell gut erwärmt werden

    Fazit:

    Aus persönlicher Erfahrung verwende ich als Wärmelampen lieber CDM-R Spots. Durch ihre lange Lebensdauer und gute Farbtemperatur wie Lumen-Werte, sind sie wahre Sonneninseln.
    Würde ich nur Glühlampen-Spots verwenden, bedarf es alle 2-3 Monate neue Leuchtmittel. Pro Glühlampe (Spot) kann man mit 3-5 € rechnen. Wohingegen ich die Halogen-Metalldampf-Strahler rund alle 2-3 Jahre auswechsle.



    6.3 UV-Beleuchtung

    Die UV-Beleuchtung ermöglicht erst die lebenswichtige Vitamin D Bildung in der Haut unserer Agamen.
    Jedes Bartagamenterrarium benötigt mindestens eine gute UV-Beleuchtung. Ich rede hier nicht von denen im Zoohandel angebotenen UV-Glühlampen, sondern von einer ganztägigen Bestrahlung durch beispielsweise Bright Sun UV Desert oder T-Rex UV Heat Strahler, oder einer rund 20-30 minütigen Bestrahlung am Tag durch die Osram Vitalux 300W.
    Achtung: Lampenabstand zum Tier laut Packungshinweis unbedingt einhalten!

    hr.png




    arrow.png 7. Temperatur


    Sommer: Tag 30° - 35° C Nacht ca. 20° - 23° C
    Winter: Tag 12° - 15° C Nacht ca. 8° - 12° C


    In einem Terrarium sollten mehrere Temperaturzonen vorherrschen.
    D.h.:
    Kühlere Regionen weißen eine Temperatur von ca. 20° - 25° C auf. (Schattenplätze, Höhlen, kühle Ecken = Rückzugsmöglichkeiten)
    Grundtemperaturen sollten ansonsten um die 30° - 35° C sein.
    Wärme-/Sonnenplätze sollten Temperaturen von ca. 42° bis über 50° C aufweisen.

    hr.png




    arrow.png 8. Luftfeuchte


    Die Luftfeuchte darf langfristig nicht über 40-60 % steigen. Bei zu feuchter Haltung könnten Hautpilzerkrankungen auftreten.
    Tagsüber sollte eine Luftfeuchtigkeit von ca. 30-40% vorliegen, in der Nacht kann sie leicht ansteigen.

    hr.png




    arrow.png 9. Ernährung


    Pogona vitticeps ernährt sich in den ersten Lebensmonaten von ca. 80/20 % -70/30 % (Lebendfutter/Grünfutter). Ab ca. 8-12 Monaten wird die Ernährung langsam auf ca. 20/80 % (Lebendfutter/Grünfutter) umgestellt.



    9.1 Lebendfutter

    Eine große Auswahl an verschiedenen Insektenarten steht uns zur Verfügung.
    Schaben, Heuschrecken, Heimchen, Grillen, Rosenkäfer (Larven), Mehlwürmer, Zophobas, Fliegen, usw.. Alles was nicht größer als die Breite des Agamenkopfes ist, wird heißblütig verschlungen.

    Jungen Agamen füttert man in den ersten Lebenswochen kleine Drosophila, Micro-Heimchen, junge Schaben oder Heuschrecken, Ofenfischchen, Erbsenblattläuse, Bohnenkäfer und als Leckerchen ab und an Wachsmaden und Getreideschimmelkäferlarven. Letzere jedoch nur in geringen Mengen und maximal 1-2 mal im Monat.



    9.2 Grünfutter

    Nicht nur Salate, weitaus mehr Pflanzen dienen als Nahrungsmittel für unsere Agamen. Besonders farbige Blütenblätter werden gerne genommen. Hibiskus, Löwenzahn,...
    Grünfutterliste Terraon.de(Link)



    9.3 Supplementierung

    Die richtige Supplementierung von Mineralien und Vitaminen ist ein weiterer wichtiger Bestandteil für eine ausgewogene Ernährung und Haltung dieser Echsen.
    Ich menge bei jeder 2-3 Fütterung abwechselnd aufgeriebene Sepiaschale und ein anderes Vitaminpräparat (Empfehlungen) bei:
    Korvimin
    Herpetal Mineral + D3
    Herpetal complete

    hr.png



    Pogona vitticeps, Bartagame



    arrow.png 10. Verhalten


    Pogona vitticeps ist eine ruhige Agamenart, bei einer Vergesellschaftung mit anderen Artgenossen/Arten treten jedoch häufig Probleme auf.
    Agamen ab ca. 1-2 Jahren bewegen sich deutlich weniger als Jungtiere, sie thronen auf ihren Aussichtspositionen und beobachten mit scheinbarer Seelenruhe das Geschehen um sie herum. Nur während der Paarungssaison werden die Männchen äußerst aktiv, rennen mit schwarzem Bart und nickenden Kopfbewegungen durch das Terrarium, auf der Suche nach einer Artgenossin.

    Bartagamen sind unter passenden Voraussetzungen leicht zu halten. Leider verzeihen sie auch diverse Haltungsfehler, wodurch sie zu einer der meist gehaltenen Echsen in unseren Terrarien zählen.

    hr.png




    arrow.png 11. Besatz - Anzahl von Tieren in einem Terrarium


    Pogona vitticeps sind Einzelgänger, es besteht keine Notwendigkeit diese Agamen mit anderen Artgenossen zu vergesellschaften.

    Bei einer 1,1 Haltung wird die weibliche durch die männliche Agame besonders während der Fortpflanzungszeit sehr gestresst und sollte entweder nach erfolgreicher Befruchtung oder generell während der Paarungssaison getrennt werden.
    Persönlich empfehle ich eine Einzelhaltung. Sollten es mehrere Tiere sein, dann 0,x oder 1,x Pogona vitticeps. Bei der Haltung von mehreren Agamen werden ausreichend große Terrarien benötigt!

    Bei der Einzelhaltung verweilen Bartagamen häufiger träger im Terrarium und zeigen ein nicht so aktives Wesen wie bei einer Gruppenhaltung. Dies ist jedoch kein Problem für Ihr Agame, sie langweilt sich nicht und benötigt von Natur aus keinen Lebenspartner. Nur während der Paarungssaison suchen sie das andere Geschlecht auf.

    Von einer Haltung von mehreren männlichen Pogona vitticeps in einem Terrarium ist nachdrücklich abzuraten! Durch heftige Revierkämpfe verletzten sich diese und geraten in Stress. Das schwächere Tier wird unterdrückt und gibt irgendwann auf, es verendet.

    hr.png




    arrow.png 12. Geschlechtsbestimmung


    Männliche Agamen sind anhand der ausgeprägten Femoralporen und der Hemipenistaschen unterhalb der Schwanzwurzel von den weiblichen Agamen zu unterscheiden.
    Siehe auch: Geschlechtsbestimmung am Beispiel von Pogona vitticeps

    hr.png




    arrow.png 13. Winterruhe


    2-3 Monate vor der Winterruhe werden 1-2 Kotproben eingeschickt oder an einen reptilienkundigen Tierarzt übergeben. Erweist sich der Befund als positiv, sprechen sie mit ihrem Tierarzt des Vertrauens über die weiteren nötigen Schritte.

    Durch das senken der Temperaturen und einer immer kürzeren Beleuchtungsdauer, ziehen sich die Agamen instinktiv in Höhlen/Unterschlüpfe zurück und überwintern dort bis zu über 2-3 Monate. Die Temperaturen betragen während dieser Zeit tagsüber rund 12°-15° C und nachts um die 8°-12° C.
    Notfalls werden die Tiere entnommen und in einem passenden Behälter im Keller oder einen dafür bereitstehenden/umgebauten Kühlschrank überführt.

    hr.png

    Pogona vitticeps, Bartagame


    arrow.png 14. Zucht


    Die Zucht bei Pogona vitticeps ist sehr einfach, wodurch massenweise Tiere nachgezüchtet werden und auf dem Markt nur noch einen niedrigen Preis erzielen. Sie verkamen zu der 'Billig-Ramsch-Ware' in der Terraristik.
    Es wird von einer Pogona vitticeps Zucht/ Inkubation der Eier abgeraten!

    Nach der Winterruhe beginnt die Balz. Infolge einer erfolgreichen Kopulation, legt das weibliche Tier 8-42 Eier - wenige Wochen darauf - in eine eigens dafür gegrabene Höhle (mehrere Bereiche des Terrariums bis zu 45-50 cm Sand aufschütten und leicht befeuchten). Eier entnehmen und in einen Inkubator überführen, falls Sie eine Zucht beabsichtigen.
    Bei einer Bruttemperatur von 28-30 °C schlüpfen die Jungtiere nach 50-65 Tagen.

    hr.png




    arrow.png 15. Häutung

    Pogona vitticeps häutet sich nicht in einem Stück wie beispielsweise Schlangen. Sondern Extremitäten, Schwanz, Rumpf und Kopf getrennt. Die Haut wird meistens nicht verzehrt.

    Zuerst beginnt sich die betreffende Stelle milchig/grau zu verfärben, dieser Zustand kann einige Tage andauern. Die Muster verblassen und die alte Haut beginnt sich zu lösen.

    Sollten Häutungsreste an Problemzonen wie Zehen, Schwanzspitze oder Kniekehlen und Halsbereich verbleiben, muss man den Tieren beim Entfernen dieser Häutungsreste helfen. Am besten man nimmt ein Wattestäbchen, befeuchtet dieses und tupft die betroffenen Stellen ab. So wird die alte Haut befeuchtet und sollte sich anschließend leicht entfernen lassen.

    Achtung: Die alte Haut darf bei Wiederstand nie gewaltsam herunter gerissen werden. Dadurch würde die untere Schuppenschicht beschädigt werden, schlimmstenfalls entstehen Verletzungen welche sich entzünden. Bei wirklich hartnäckigen Häutungsresten suchen Sie Ihren reptilienkundigen Tierarzt des Vertrauens auf und bitten ihn um Rat.

    hr.png




    arrow.png 16. Sonstiges

    Pogona vitticeps kann nach längerer Haltung sehr 'zutraulich' für den Menschen erscheinen. Sie sind keine Kuschel-/Streicheltiere, sie empfinden lediglich eine gewisse Akzeptanz uns Menschen gegenüber.
    Das Entnehmen der Agamen aus dem Terrarium ist für sie gefährlich und schädlich. Sie befinden sich plötzlich in einem ganz anderen Raumklima, können sich sehr leicht verkühlen. Auf dem kalten Boden kühlen die Agamen sehr schnell ab, ebenfalls können sie sich an Einrichtungsgegenständen verletzten, durch auf oder zugehende Türen verletzt werden. Andere Haustiere stellen eine Bedrohung für ihre Agame da.
    Daher sollten auch Bartagamen - wie alle anderen Reptilien - im Terrarium verbleiben und nicht zum Fernsehen auf die Sofa Couch gesetzt werden!

    Das Schließen der Augen beim Anfassen der Tiere wird häufig falsch gedeutet und wie bei Hunden und Katzen als wohltuende Gestik interpretiert. Dies ist ein deutliches Zeichen, dass die Agamen unter Stress und Angst leiden.

    hr.png




    arrow.png 17. Literatur


    ANDREE HAUSCHILD (2008 ): Die Bartagame Pogona vitticeps. - Natur und Tier-Verlag.61 S.

    Draco 22, Bartagamen (2005): PETER M. MÜLLER. - Die Gattung Pogona. S.4-20, THOMAS WILMS & KARSTEN GRIEßHAMMER. - Grundlagen der Haltung von Pogona vitticeps. S.20-28, PETER M. MÜLLER & RENATE KOHLMEYER. - FAQ. S.28-38, THOMAS WILMS. - Vorstellung einer Gemeinschaftsanlage zur Haltung australischer Echsen im Reptilium Landau. S. 38-47.

    HUBERT BOSCH & ANDREE HAUSSCHILD (1997): Bartagamen und Kragenechsen. - Natur und Tier-Verlag.96 S.

    KARSTEN GRIEßHAMMER & GUNTHER KÖHLER & NORBERT SCHUSTER (2003): Bartagamen Biologie, Pflege, Zucht, Erkrankungen. - Herpeton Verlag.190 S.

    MÜLLER, P.M. 2005. Bartagamen - die Gattung Pogona (STORR, 1982). Draco 5 (22): 4-19

    MÜLLER, P.M. 2010. Bartagamen. Die Gattung Pogona. Artgerechte Haltung, Pflege und Zucht. Natur und Tier Verlag, 167 pp

    Agamidae, Agamen

    "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen." von Immanuel Kant

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Martin ()