aufgeregte Zwergbartagame

  • Hallo ich bin neu hier, und froh, dass ich hier ne Frage stellen darf - in der Hoffnung auf hilfreiche Antworten! :)
    Unsere Zwergbartagame ist seit einigen Tagen ziemlich unruhig und aufgeregt, 1. kratzt sie immer in der gleichen Ecke ewig den Streu weg bzw. dann in der leeren Ecke rum, oder sie hängt vorne an der Glasscheibe und kratzt an der Scheibe wie wild.
    Gibt es dafür eine Erklärung? In der Pflege verändert haben wir seit Anfang an nichts, sie hat Grünfutter, Wasser, Sonne und Schatten - nichts Besonderes eigentlich.
    Kann es sein, dass ihr die heißen Temperaturen draußen zu schaffen machen? Bin etwas ratlos...
    Vielen Dank und Grüße
    Ulla ;(

  • Hallo,


    Ich habe keine Erfahrung mit Zwergbartagamen, aber allgemein in der Terraristik sehr viel.


    Sicherlich kann es sein das die warmen Temperaturen deinem Tier zu schaffen machen. Wenn dein Terrarium ungünstig steht heizt es vielleicht noch mehr auf.
    Somit solltest vielleicht mal Daten durchgeben wie Temperaturen,Stellplatz. Bild vom Terrarium und dem Tier vielleicht , so hilft dir sicher bald jemand vom Fach ;)


    Grüsse...

  • vielen Dank, das werde ich bald machen, sobald ich dazu komme. Hab heute noch den Tipp bekommen, dass sie vielleicht unbefruchtete Eier ablegen möchte und hab jetzt eine Schale mit feuchtem Sand reingestellt, da wo sie immer buddelt - mal sehen.
    Die Temperaturen sind eigentlich konstant bei 25° in der kühlen Ecke und +/- 40/45° in der "Sonne" - das Terrarium steht in der schattigen Zimmerecke - mehr als 25° hatten wir immer Zimmer selber bisher auch noch nicht...
    Foto schicke ich trotzdem, sobald ich kann.
    Vielen Dank, liebe Grüße

  • Hallo "doppeldicke",


    stell doch bitte mal ausführlich Deine Haltung vor...
    Denn das hört sich leider erstmal nach einem absolut nicht artgerecht eingerichteten Terrarium an - mindestens was den Bodengrund betrifft. ("Einstreu", die das Tier bis auf den Boden mal eben wegschieben kann - und auch wenn dann erst eine "Sandschale" hingetellt werden muss: das ist sicher kein geeignetes Sand-Lehmgemisch in angemessener Füllhöhe...?)


    Lies Dich bitte unbedingt umgehend gründlich zur Haltung von Pogona henrylawsoni ein! Nicht dass das Tier eine Legenot entwickelt und elendig krepiert...


    Grüßle,
    Claudia

  • Hallo,
    also unser Terrarium wurde in Absprache mit einem auf Echsen spezialisierten Züchter eingerichtet - eben nicht mit Lehm-Sand-Gemisch, durch das seiner Angabe nach oft Tiere kläglich verenden, weil sie beim Jagen den Sand mitfressen und nen Darmverschluss bekommen, sondern mit calciumhaltigem Bodengrund, der speziell dafür geeignet sein soll. Der ist stabil, "grabbar" und verdaulich, außerdem leicht sauber zu halten. Unser Tier hat sich jetzt 2 Jahre lang prima entwickelt und zum ersten Mal solche Buddelattacken gehabt - wir haben jetzt eine Ecke mit feuchtem Sand "ausgerüstet", sie hat da dann gebuddelt, Eier abgelegt und ist inzwischen wieder völlig ausgeglichen und zufrieden.
    Wir haben uns vor der Anschaffung ausführlich informiert, und dass es ganz offensichtlich 2 Lager gibt, was den Bodenbelag angeht, war deutlich - wir haben uns für diesen entschieden, weil der bei verschiedenen Züchtern, die wir besucht haben, verwendet wurde und ganz offensichtlich funktioniert, sogar im "Lehm-Sandgemisch"-Bartagamenbuch wurde er als gute Alternative angegeben. Dass einzelne Weibchen anfangen Eier zu legen, war mir einfach bisher neu - scheint ja öfters vorzukommen, und sie scheint die Lösung mit der Sandecke gut anzunehmen, denke also nicht, dass es eine grundsätzliche Einrichtungsproblematik gibt.


    Neben einer großen Badeschale und Aloe-Pflanzen hat sie verschiedene Klettermöglichkeiten - darauf Ruheplätze auf unterschiedlichen Höhen unter der Sonne und im Schatten, unter der Sonne plus minus 40°, in der Schattenecke plus minus 25°, außerdem diverse Steine in verschieden heller Ausführung, die unterschiedlich stark die Wärme speichern, und dazwischen jede Menge Platz zum Rennen und Jagen.


    Vielen Dank trotzdem für alle Antworten! Grüße!


  • also unser Terrarium wurde in Absprache mit einem auf Echsen spezialisierten Züchter eingerichtet - eben nicht mit Lehm-Sand-Gemisch, durch das seiner Angabe nach oft Tiere kläglich verenden, weil sie beim Jagen den Sand mitfressen und nen Darmverschluss bekommen, sondern mit calciumhaltigem Bodengrund, der speziell dafür geeignet sein soll. Der ist stabil, "grabbar" und verdaulich, außerdem leicht sauber zu halten.


    Soweit richtig, wenn beim fressen Bodengrund mit aufgenommen wird, kann das böse enden. Ein Sand-Lehm-Gemisch sollte allerdings fest sein, so daß eben das nicht geschehen kann. Wenn ein "Spezialist" fress- und verdaubaren Bodengrund empfiehlt, gilt das für eben diesen auch - unbedenklich ist KEIN Bodengrund, wenn er gefressen wird.

  • Hallo "doppeldicke",


    vielen Dank für die Rückmeldung.


    Wenn Pogona soviel Sand aufnehmen, dass sie einen Darmverschluss erleiden, dann hat das wohl eher entweder mit einer Calcium-Unterversorgung zu tun, die sie durch gezieltes Sandfressen auszugleichen versuchen und/oder es ist zu wenig Lehm im Gemisch (das Ganze sollte richtig fest sein).
    Ansonsten wären die Tiere wohl in freier Wildbahn schon längst ausgestorben...;) (Nur am Rand: losen Sand aus eine "Sandschale" kann das Tier übrigens umso leichter aufnehmen.)


    Der Bodengrund sollte auch nicht zu weich/nachgiebig sein, sonst drohen in ein paar Jahren Gelenkprobleme (ich kenne so Calciumzeugs nur in Kügelchenform - das ist nicht wirklich fest und grabfähig, aber vielleicht habt Ihr da was anderes?).
    "Grabfähig" bedeutet nicht nur, dass das Tier den Bodengrund zur Seite schaufeln kann, sondern dass das entstehende Loch stabil bleibt und theoretisch auch Höhlen gegraben werden können. Daher sollte zumindest in einem Bereich des Terrariums der Bodengrund auch richtig hoch eingefüllt sein.


    "Badeschalen" sind in Pogona - Terrarien eher "umstritten" - art- b.z.w. habitatsgerecht wären eher Höhlen mit erhöhter Luftfeuchtigkeit (im Idealfall ist der Bodengrund in den Tiefen etwas feuchter gehalten und die Tiere können sich so die Höhlen selbst graben odre zumindest "ausbauen" - in der natur nutzen sie ja durchaus schon vorhadene Erdbauten von anderen Tieren).


    Soweit ich informiert bin, sollten P. henrylawsoni etwas wärmere Grundtemperaturen haben, als P. vitticeps - aber da mögen sich gerne andere zu äußern.


    Dass Ihr Euch Gedanken um die Einrichtung gemacht habt, lese ich allerdings heraus :)
    Ob dabei immer die besten Schlüsse gezogen wurden, sei mal dahingestellt - das wird dann im Zweifel die Zeit zeigen...


    Hauptsache, Eure "dicke" nimmt nun ersteinmal die Eiablagegelegenheit an und entwickelt keine Legenot :)


    LG
    Claudia

  • TOLL!!!
    Herzlichen Dank für die informativen Antworten, ich werde mich darum kümmern und die Einrichtung nach und nach anpassen...
    Viele Grüße aus der Sommerhitze!